Singhalesische Siedler geben Besatzung tamilischer Küste auf

Nach massiven Protesten geben singhalesische Fischer aus dem Süden Sri Lankas die Besetzung der Küste im tamilischen Mullivaitivu-Distrikt auf. Zuvor waren drei von ihnen wegen Brandanschlägen auf lokale Fischer festgenommen worden.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur JDS wurden in Sri Lanka in den frühen Morgenstunden des 13. August Hütten aus Palmblättern, in denen mindestens acht Familien untergebracht waren, von singhalesischen Siedlern niedergebrannt. Lokale Fischer protestieren schon seit langem gegen die umweltzerstörerischen Methoden, die Hunderte Siedler aus dem Süden in der Region anwenden. Boote, Fischereiausstattung und Haushaltseinrichtung sind durch das Feuer zerstört worden.

Die Brandstiftung ereignete sich einen Tag nachdem die Regierung durch die Proteste dazu gezwungen war, gegen illegalen Fischfang vorzugehen. Lakshman Fernando, Warnakulasuriya Manoj und Jagath Fernando aus dem singhalesisch dominierten Süden von Sri Lanka stehen im Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Sie wurden auf Beschluss eines Gerichts in Mullaitivu festgenommen.

Massenproteste

Lokale Fischer hatten schon zuvor mit Massenprotesten gegen die Siedlungspolitik der sri-lankischen Regierung und umweltzerstörerische Fangmethoden begonnen. Mit militärischer Unterstützung wurden immer wieder neue Gruppen Singhalesisen in der Region angesiedelt. Die Proteste zwangen den Fischereiminister, gemeinsam mit einem Anwalt der Nationalen Tamilischen Allianz Sumanthiran zu besuchen. Nach Diskussionen mit lokalen Verantwortlichen und Repräsentanten der Fischer hatte Minister Wijith Wijayamuni Zoysa versprochen, ein vorübergehendes Verbot von umweltzerstörerischen Fischfangtechniken zu verhängen. Dies führte zum Ende der Proteste. Am darauffolgenden Tag gingen die Hütten der lokalen Fischer in Flammen auf. Der tamilischsprachige Mullaitivu-Distrikt ist der am stärksten militarisierte Distrikt der Insel. Auf jeden Soldaten kommen zwei Zivilisten.