Türkische Drohnen attackieren Regime-Stellungen

Die Türkei setzt den Drohnenterror gegen Nord- und Ostsyrien fort. In Kobanê wurde ein Posten von Regimetruppen binnen weniger Stunden zweimal von Kampfbombern attackiert. Auch in Efrîn sind Soldaten der syrischen Armee ins Visier genommen worden.

In Kobanê ist ein Posten von Truppen der syrisch-arabischen Armee von türkischen Kampfdrohnen bombardiert worden. Zweimal binnen weniger Stunden gingen Bomben auf dem Gelände des Checkpoints im östlich von Kobanê gelegenen Dorf Xerbîsan (Kharbisan) am Donnerstagnachmittag nieder. Dabei wurden zwei Soldaten leicht verletzt, wie aus Militärkreisen verlautete.

Ein dritter Angehöriger der Regimetruppen wurde bei einem türkischen Drohnenschlag im besetzten Efrîn verletzt. Die Attacke richtete sich einem Bericht der kurdischen Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) zufolge gegen einen Posten in der Ortschaft Tinibê, die zum Kreis Şera gehört. Im nahegelegenen Dorf Elqemiyê zielte eine Drohne auf einen Stützpunkt des syrischen Militärs. Laut ANHA ist das Ausmaß des Angriffs unklar. Aktuell werden auch über Ain Issa der Türkei zugeschriebene Drohnenaktivitäten beobachtet.

Türkischer Drohnenterror in Zahlen

Die Türkei greift seit Jahren Nord- und Ostsyrien mit Drohnen an. Laut Recherchen des Rojava Information Center (RIC) hat das von Erdogan geführte Land während der Luftangriffswelle vom 12. bis 15. Januar 54 Orte in der Autonomieregion mit Killermaschinen attackiert, darüber hinaus erfolgten seit Jahresbeginn zehn weitere Drohnenangriffe (Stand 24. Januar 2024). Der letzte tödliche Luftschlag erfolgte am Mittwoch in der Nähe von Qamişlo, bei dem Opfer handelt es sich um ein Mitglied der inneren Sicherheitskräfte (Asayîş). Drei weitere Angehörige der Behörde wurden verletzt.

198 Drohnenangriffe in 2023

In der RIC-Bilanz für das vergangene Jahr sind 198 Drohnenangriffe aufgeführt. Bei diesen Angriffen wurden 105 Menschen getötet und 123 verletzt, darunter 31 bzw. 63 Zivilpersonen. In letzter Zeit richtet sich der türkische Drohnenterror auch immer häufiger gegen Regimetruppen, die Posten in der Autonomieregion, aber auch in der türkischen Besatzungszone betreiben. Die Regierung in Damaskus äußert sich in der Regel nicht zu diesen Angriffen.