Solidaritätsbotschaft von Internationalisten aus Rojava

In Rojava kämpfende und arbeitende Internationalisten schicken Solidaritätsbotschaften in ihre Heimatländer.

Drei Internationalisten schicken Grußbotschaften aus Rojava an die Menschen in ihren Herkunftsländern, die gegen die Coronavirus-Pandemie kämpfen.

Widerstand gegen diejenigen, die die Verbreitung des Virus fördern“

Der Mexikaner Şevger Zapata kämpft seit etwa zwei Monaten als Internationalist in Rojava. „Ich bin vor zwei Monaten in Rojava angekommen. Ich habe hier eine militärische und ideologische Ausbildung erhalten. Ich bin vor allem nach Rojava gekommen, um Menschen zu helfen”, erklärt er. „Dieses Virus hat die Lügen der Herrscher der Welt enthüllt. Wir, die Bevölkerung, sind es, die durch das Coronavirus geschädigt werden. Die herrschende Klasse hat kaum vergleichbare Probleme. Sie haben die Chance, für sich zu sorgen. So ist es in Mexiko der Fall. Der Präsident versucht, sich mit Lügen zu schützen. Ich rufe das mexikanische Volk auf, Widerstand zu leisten und gegen die Herrschenden und diejenigen, die dieses Virus verbreiten, zu kämpfen.“

Internationale Hilfe gegen Corona nötig“

Der italienische Internationalist Berxwedan Azad sagt: „Ich bin vor etwa drei Monaten als internationaler Freiwilliger nach Rojava gekommen, um mich an der Verteidigung der demokratischen Revolution in Nordsyrien zu beteiligen. Ich möchte eine Botschaft übermitteln und über die Coronavirus-Pandemie in Italien und Rojava sprechen. Die Menschen in Italien sind zu Hause eingeschlossen, sie können sich nicht frei bewegen. Damit soll die Ausbreitung des Virus gestoppt werden. Die Maßnahmen in Rojava sind in etwa die gleichen wie in Italien, aber in Italien gibt es mehr als 16.000 Tote.

Wir hoffen, dass sich die Lage in Italien in den kommenden Monaten stabilisieren wird. Das Hauptproblem wird sein, wie die Menschen aus den ländlichen Gebieten wieder arbeiten und ein normales Leben führen können. Im Fall von Rojava ist die Situation etwas komplizierter. Es ist Hilfe der internationalen Gemeinschaft notwendig, um medizinische Ausrüstung zu erhalten und zuverlässig testen zu können. Ich grüße die Menschen in Italien, die Kurd*innen und alle Bewohner*innen der Förderation Nordostsyrien.“

Katalanischer Internationalist: „Die Pandemie zerstört die Demokratie“

Der katalanische Internationalist Rok Brossa arbeitet in Rojava in sozialen Projekten. Er sagt: „Von Rojava aus wollen wir angesichts der Coronavirus-Krise eine Botschaft der Solidarität senden. Erstens, um denjenigen unseren Respekt zu zeigen, die jeden Tag gegen diese Krise kämpfen, insbesondere dem Gesundheitspersonal, das in Krankenhäusern und Erstversorgungszentren arbeitet. Unsere Solidarität gilt auch denjenigen, die den am stärksten Benachteiligten helfen.

Wir wollen auch den Verlust der Demokratie im spanischen Staat anprangern. Es ist wichtig, weiterhin Widerstand zu leisten, weiter zu kämpfen. Es müssen Unterstützungsnetzwerke aufgebaut werden. Mietstreiks und Gegeninformationen spielen eine wichtige Rolle. Wir müssen uns aber auch auf die Situation vorbereiten, die uns in Zukunft erwartet. Wir hören viel über einen wirtschaftlichen Zusammenbruch, einen Zusammenbruch des Kapitalismus. Wir wissen, was passiert ist, als wir das letzte Mal eine Krise erlebten: Wirtschaftliche und soziale Maßnahmen wurden ergriffen, um den Reichen zu helfen, reicher zu werden, aber die Armen wurden ärmer. In Rojava haben wir gelernt, wie wichtig es ist, eine Gesellschaft und ihre Verteidigung zu organisieren. Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung und Organisierung, die wir heute entwickeln können, wird morgen möglicherweise die Rettung gegen den fortschreitenden Faschismus sein.“