Raqqa: Medizinknappheit im Gesundheitszentrum
Das Gesundheitszentrum im Dorf Xatûnî ist für die medizinische Versorgung eines Großteils der Bevölkerung westlich von Raqqa zuständig. Es leidet allerdings unter massiven Versorgungsproblemen.
Das Gesundheitszentrum im Dorf Xatûnî ist für die medizinische Versorgung eines Großteils der Bevölkerung westlich von Raqqa zuständig. Es leidet allerdings unter massiven Versorgungsproblemen.
Das Gesundheitszentrum von Xatûnî wurde am 1. August 2018 eröffnet. Es versorgt einen Großteil der westlichen Gebiete von Raqqa medizinisch. Es fehlt allerdings an Medikamenten, Geräten und Mitarbeiter*innen. Das Gesundheitszentrum verfügt über eine Notaufnahme, einen Krankenwagen und eine Apotheke. Täglich wenden sich etwa 200 Kranke, vor allem Kinder, Frauen und ältere Menschen an das Gesundheitszentrum.
Zwei Mal die Woche werden Impfungen gegen Kinderlähmung und Leishmaniose kostenlos ausgegeben. Die Bevölkerung leidet jedoch unter dem Personalmangel und fehlenden Medikamenten im Gesundheitszentrum. Insbesondere klagen sie über das Fehlen von Spezialist*innen. Kranke könnten häufig aufgrund finanzieller Probleme nicht nach Raqqa verlegt werden oder Spezialkliniken besuchen. Die Einwohner*innen fordern die Einrichtung von weiteren Gesundheitszentren in der Region und appellieren an die internationalen Hilfsorganisationen.
Die Anwohnerin Şemse al-Ismail erklärt: „Das ist das einzige Gesundheitszentrum in der Region. Leider ist es nicht in der Lage, alle Kranken zu versorgen. Insbesondere können nicht alle Krankheiten von Frauen und Kindern behandelt werden, aber auch spezielle Impfungen werden nicht zur Verfügung gestellt. Wir rufen deshalb internationale Hilfsorganisationen auf, sich in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung der Region zu engagieren.“
Ciwan Zexîre vom Zivilrat von Raqqa sagt: „Das Gesundheitszentrum kann aufgrund der fehlenden Mittel die Bevölkerung der Region nicht versorgen.“ Er appelliert ebenfalls an die internationale Gemeinschaft. Die Kapazitäten des Zivilrates von Raqqa reichten einfach nicht aus, um den Bedarf der Krankenhäuser und Gesundheitszentren zu decken, so Zexîre.