MLKP/Kurdistan-Kommandant Welat Yıldız gestorben

Welat Yıldız, Kommandant der Organisation MLKP/Kurdistan, ist gestorben. Im Alter von 31 Jahren erlag der 1991 in Amed geborene Kämpfer und frühere politische Gefangene in Rojava einem Krebsleiden.

Der MLKP/Kurdistan-Kommandant Welat Yıldız (Parteiname Serfiraz Nîdal) ist tot. Wie seine Organisation am Sonntag mitteilte, ist der führende Kopf des Bataillons „Şehîd Alişer Deniz“ vor zwei Tagen in einem Krankenhaus in Rojava einem Krebsleiden erlegen. „Unser Freund Serfiraz ist nicht mehr bei uns, aber unsterblich. Er lebt in unserem Kampf weiter“, heißt es in der Erklärung.

Welat Yıldız wurde 1991 in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) geboren. „Mit Anfang 20 begann er als Kommunist aus Kurdistan seine eigene Geschichte zu schreiben. Er trat in die Fußstapfen der rebellischen, militanten und freien Kämpfenden Kurdistans und führte ein Leben als überzeugter kurdischer Patriot und leidenschaftlicher Kommunist”, so die MLKP.

Erste Erfahrungen mit dem Alltag in türkischer Haft machte Welat Yıldız ab dem 15. Februar 2012. An jenem Tag war er wegen Aktionen und Protesten, an denen er teilgenommen hatte, verhaftet worden. Von den sieben Jahren Freiheitsstrafe, zu der er in der Folge von einem türkischen Gericht verurteilt wurde, saß er mehr als zwei Drittel ab. Seine Haft verbrachte er im berüchtigten D-Typ-Gefängnis von Diyarbakır. In dieser Zeit beteiligte er sich an diversen Hungerstreikbewegungen, die von den „Politischen“ zur Erkämpfung von Gefangenenrechten initiiert worden waren.

Über die Zeit nach der Haft schreibt die MLKP/Kurdistan: „Sobald Serfiraz Nîdal aus dem Gefängnis entlassen war, nahm er seine revolutionären Aufgaben auf. Den Arbeiten widmete er sich mit Begeisterung und tiefem Vertrauen. Im Bewusstsein, dass die nationale und soziale Befreiung Kurdistans miteinander verflochten sind, verkörperte er in seinem revolutionären Leben die sozialistisch-patriotische Linie der MLKP. Er wollte die Ansicht der MLKP widerspiegeln, dass die kurdische Revolution und die nationale und soziale Befreiung Kurdistans nicht ohne eine bewaffnete Revolution verwirklicht werden können. Er war ungeduldig, weil er ein bewaffneter Kämpfer der kurdischen Revolution werden wollte. Zu diesem Zweck erhielt er an der Hüseyin-Demircioğlu-Akademie eine ideologische, politische und militärische Ausbildung. Bald darauf ging er nach Rojava, dem Land der Revolution. Seinen Bildungsweg als Teil der Vorbereitung auf den bewaffneten revolutionären Kampf setzte er an der Şengül-Boran- Parteischule fort.“

Obwohl sein Herz für die Berge Kurdistans schlug, zögerte Welat Yıldız nicht, sich an der Verteidigung der Rojava-Revolution zu beteiligen und den Aufbau der Strukturen der MLKP/Kurdistan in der Region voranzubringen. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die an vorderster Front gegen Besatzung und Terror kämpfende und nach dem 2017 am Nurhak-Berg gefallenen Guerillakommandanten Alişer Deniz (Hüseyin Akçiçek) benannte Brigade zu kommandieren. „Heval Serfiraz galt uns allen nicht nur durch seine Militanz, Entschlossenheit, seinen Widerstand und seine Hingabe ein Beispiel, sondern auch mit seiner solidarischen Art, seinem Geist der Nächstenliebe und seiner Bescheidenheit. Er war in all seinen Beziehungen ein aufrichtiger und aufmerksamer Kommunist – ob zur Natur oder zu Menschen. Gegen die vielfältigen Reflexionen des männlich dominierten Bewusstseins in seinen Arbeitsbereichen und bei sich selbst orientierte er sich stets an der Parteilinie des Frauenbefreiungskampfes. Unser Freund Serfiraz war einer der führenden Kommandierenden unseres Kampfes für ein vereintes, unabhängiges, freies und sozialistisches Kurdistan. Er war der Jungadler unseres Kampfes für ein freies Kurdistan. Seine Ideale und das Andenken an ihn gilt uns als Versprechen zum Sieg.“