Angriffe auf Ain-Issa-Camp und M4

Die türkische Armee und verbündete Dschihadistenmilizen führen Angriffe mit schweren Waffen auf das Geflüchtetencamp in Ain Issa sowie die Verkehrsstraße M4 durch. Auch das Dorf Muelek wird wieder bombardiert.

Die Türkei und von ihr befehligte Dschihadisten greifen erneut die nordsyrische Kleinstadt Ain Issa an. Wie Reporter der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur ANHA aus der umkämpften Region berichten, werden zur Stunde das Geflüchtetencamp 50 Kilometer nördlich von Raqqa sowie dessen Umland, die internationale Verkehrsstraße M4 und das Dorf Muelek mit schweren Waffen beschossen. Angaben zu den Folgen der Bombardierungen liegen noch nicht vor.

Ain Issa wird seit Wochen täglich von den türkischen Invasionstruppen angegriffen. Die Kleinstadt liegt südlich der türkischen Besatzungszone und ist als Verbindungsglied zwischen den selbstverwalteten Regionen Euphrat (Kobanê) und Cizîrê von strategischer Bedeutung. 

Die Angriffe zielen offenbar darauf ab, die Bevölkerung zu zermürben und vor der eigentlichen Invasion in die Flucht zu treiben. Viele Menschen haben die Stadt bereits verlassen, um sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Sicherheit gibt es jedoch auch in anderen Gegenden im Autonomiegebiet nicht. Die Auffanglager für Vertriebene sind überlaufen, die Versorgungslage ist prekär. Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien erhält fast gar keine Unterstützung von außen.