Şehba: Neues Leben inmitten von Trümmern

Mit der Besatzung Efrîns ließen sich viele Familien notgedrungen in Şehba nieder. Inmitten von Trümmern haben sie sich ein neues Leben aufgebaut. Ihr Kampf für die Rückkehr nach Efrîn geht trotzdem weiter.

Im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen gegen den nordsyrischen Kanton Efrîn konnte selbst hoch entwickelte Waffentechnologie den Widerstand der Bevölkerung nicht durchbrechen.

Unter den schwierigsten Bedingungen ist aus den Trümmern neues Leben in Şehba erwacht. In dem Dorf Til Şeyîr im Bezirk Fafîn leben insgesamt 4.110 Efrîn-Vertriebene. Aufgrund der Angriffe dschihadistischer Milizen hatte die Infrastruktur des Dorfes und der Region schwere Schäden erlitten. Die meisten Familien aus Efrîn sind in den verfallenen Häusern untergekommen, in denen sie mit begrenzten Mitteln ihren Alltag organisieren. Auch mehrere Geschäfte wurden in Til Şeyîr mittlerweile eröffnet.

Widerstand inmitten von Ruinen

Zur türkischen Invasion Efrîns sagt Kemal Dado, ebenfalls in Fafîn lebender Vertriebener: „Im Grunde kann man sagen, dass es sich bei der Besatzung von Efrîn um einen internationalen Komplott handelt. Aufgrund der Invasion des türkischen Staates und seiner Dschihadisten ging die Bevölkerung nach Şehba. Inmitten von Flüchlingslagern und Ruinen setzen die Vertriebenen ihren Widerstand fort“.

Das Haus, in dem Dado lebt, ist von den Rückständen des Krieges umgeben und hat weder Fenster noch Türen. Dass die Bevölkerung Efrîns am Kommunensystem festhält, beschreibt er mit folgenden Worten: „Auch in Til Şeyîr haben wir die Kommune zur Grundlage unserer Organisierung gemacht. Hier wird unser Widerstand solange weitergehen, bis Efrîn befreit ist und wir in unsere Stadt zurückkehren können“.

Ein weiterer Bewohner, Mecîd Mihemed sagt: „Unser Leben in Efrîn inmitten einer Natur, die unzählige Olivenhaine beherbergte, war ganz anders. Für uns war es in Efrîn wie im Himmel. Die türkische Luftwaffe jedoch hat die ganze Region dem Erdboden gleichgemacht. Das Volk wurde zur Umsiedlung gezwungen. Trotz aller Schwierigkeiten wird unser Widerstand dennoch weitergehen. Umgeben von den Trümmern werden wir ein neues Leben gründen“.