Nachdem der Journalist Arash Shoa Sharg aus dem Iran in die Türkei geflohen war, hat er sich in der nordkurdischen Stadt Wan (Van) niedergelassen. Hier soll er vor einiger Zeit auch das Büro des Menschenrechtsvereins IHD aufgesucht haben. Nach Angaben des IHD fürchtete Arash Shoa Sharg demnach um sein Leben und ging davon aus, dass der iranische Geheimdienst hinter ihm her sei.
Bekannter des Journalisten wendet sich an Menschenrechtsverein
Im Gespräch mit dem Menschenrechtsverein IHD-Wan berichtet Ali Askhar Kourosh Zamani, ein Bekannter des verschwundenen Sharg und im politischen Exil in Wan lebender Aktivist, weshalb er sich um das Leben des Journalisten fürchtet: „Zuletzt haben wir uns am Dienstag gegen 15.30 Uhr gesehen. Seither habe ich nichts von ihm gehört. Ich bin zu seiner Wohnung gegangen, doch dort war er nicht. Sein Handy ist ausgeschaltet und nach Hause ist er gar nicht gegangen. In der Vergangenheit wurden wir bereits vom iranischen Geheimdienst bedroht. Sie haben auch versucht, uns zu töten.“
Erst im Januar gab der verschwundene Journalist Arash Shoa Sharg in einem Gespräch zur Lage im Iran mit der Nachrichtenagentur Mezopotamya an, vom iranischen Geheimdienst beobachtet zu werden: „Iran wird von einer Diktatur regiert. Das Regime diskriminiert Volksgruppen und Glaubensrichtungen, die in der Minderheit sind. Die eigene Bevölkerung wird beleidigt und gefoltert. Wir möchten, dass die internationale Öffentlichkeit Iran ihr Gehör schenkt. Die Berufsgruppe, die unter den schlechtesten Verhältnissen lebt, ist die der Journalist*innen. Drei der Journalist*innen, die über die Folterzustände berichtet haben, wurden ins Gefängnis gesteckt. Innerhalb von zwei Jahren wurden zehn Journalist*innen zu Peitschenhieben verurteilt. Mein gesamtes wirtschaftliches Handeln wurde eingeschränkt. Mein einziger Wunsch ist, dass die Welt erfährt, was für schlimme Verhältnisse in Iran herrschen.“