Türkei: 102 Jahre Gesamtstrafe für Journalist und Student*innen

Der Journalist der per Notstandsdekret geschlossenen Nachrichtenagentur DIHA, Muhammet Doğru, wurde zu einer Haftstrafe von acht Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Im Verfahren gegen den Journalisten und Korrespondenten der per Notstandsdekret geschlossenen kurdischen Nachrichtenagentur DIHA, Muhammet Doğru und 12 Student*innen hat die 2. Strafgerichtskammer von Sakarya ihr Urteil gesprochen: 13 Personen wurden insgesamt zu einer Haftstrafe von 102 Jahren verurteilt.

Muhammet Doğru wurde wegen des Ausübens seiner journalistischen Tätigkeit wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation” zu sechs Jahren und drei Monaten und wegen „Terrorpropaganda“ zu weiteren zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt.

Die Student*innen Muhammet Emin Özvariş, Leyla Ayap, Saliha Aras, Mikail Erkan, Zozan Han, Ayşe Durmaz, Filiz Yavuz, Semih Batikan, Doğan Toğcu, Nesih Soydan und Gül Narin Çelik haben sich laut türkischer Justiz als Herausgeber*innen der [legalen] kurdischen Zeitschrift „Kovara Destar“, einem Magazin für Kunst und Kultur, ebenfalls der „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation” und „Terrorpropaganda“ strafbar gemacht. Alle Student*innen wurden wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ zu jeweils sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die jeweiligen Haftstrafen von zwei Jahren und drei Monaten wegen „Terrorpropaganda“ sind zur Bewährung ausgesetzt worden.