Störfeuer behindert Reparatur von Wasserstationen in Kobanê

Wiederholter Artilleriebeschuss durch die türkische Armee und ihre Söldner verhindern die Instandsetzung wichtiger Wasserinfrastruktur rund um Kobanê. Die zuständige Wasserbehörde fordert internationales Handeln für ein Ende der Angriffe.

Instandsetzungsmaßnahmen gestoppt

Wiederholter Artilleriebeschuss durch die türkische Armee und mit ihr verbündeter Dschihadistenmilizen verhindern die Instandsetzung wichtiger Wasserinfrastruktur in ländlichen Gebieten um die nordsyrische Stadt Kobanê. Besonders betroffen ist die Wasserstation im Dorf Şiyûxa Jorîn (auch Şêxler), die durch einen Luftangriff Anfang Februar schwer beschädigt wurde.

Zozan Xelîl, Ko-Vorsitzende der Wasserbehörde des Firat-Kantons, schilderte die schwierige Situation: „Am 26. März begaben wir uns mit Reparaturteams zur Wasserstation, wurden dort jedoch von Schüssen getroffen, die aus der Besatzungszone rund um Cerablus abgefeuert wurden. Auch am 11. April wurde unser Team erneut beschossen.“ Laut Xelîl gefährdet der türkische Staat mit seinen Angriffen bewusst zivile Infrastrukturen, obwohl er öffentlich von Frieden spreche. „Diese Angriffe entlarven die Unaufrichtigkeit dieser Rhetorik“, so Xelîl.

Die Wasserstation von Şiyûxa Jorîn ist eine zentrale Einrichtung zur Wasserversorgung der Region. Ihre Zerstörung betrifft rund 200.000 Menschen, die seither notdürftig über Tankwagen und Brunnen mit Trinkwasser versorgt werden. Ähnlich ergeht es zahlreichen Menschen in elf Dörfern, die zuletzt über eine Wasserstation in Zormixar versorgt wurden. Auch dort konnten aufgrund anhaltenden Störfeuers keine Reparaturarbeiten vorgenommen werden.

„Alle Instandsetzungsmaßnahmen wurden gestoppt“, sagte Xelîl weiter. „Die Arbeiten an der Şêxler-Station waren nahezu abgeschlossen, mussten jedoch wegen der erneuten Angriffe eingestellt werden. Dasselbe gilt für die Stationen in Zormixar und auch Cibilferecê.“

Zozan Xelîl appellierte an internationale Institutionen und Menschenrechtsorganisationen, sich dringend für ein Ende der Angriffe auf zivile Infrastruktur einzusetzen. „Unser Ziel ist es, der Bevölkerung grundlegende Dienste bereitzustellen. Doch dies ist unter den aktuellen Bedingungen kaum noch möglich.“