Prozess gegen Journalistin Meşale Tolu geht weiter
Am 26. April ist der nächste Verhandlungstermin im Prozess gegen die deutsche Journalistin Meşale Tolu und 17 weitere Personen in Istanbul.
Am 26. April ist der nächste Verhandlungstermin im Prozess gegen die deutsche Journalistin Meşale Tolu und 17 weitere Personen in Istanbul.
Der dritte Prozesstermin gegen die deutsche Journalistin Meşale Tolu und 17 weitere Personen findet am 26. April 2018 im Istanbuler Justizpalast statt. Meşale Tolu drohen nach wie vor bis zu 20 Jahre Haft.
Die Journalistin war nach fast acht Monaten Untersuchungshaft im Frauengefängnis Bakirköy in Istanbul vorläufig und mit Auflagen entlassen worden. Sie muss sich regelmäßig bei der Polizei melden, um eine Unterschrift abzugeben, und darf das Land nicht verlassen.
Tolus Ehemann Suat Corlu, der ebenfalls in Haft war, wurde am 28. November 2017 unter Auflagen freigelassen und darf das Land ebenfalls nicht verlassen.
Tolu und Çorlu mussten am 18. Januar 2018 gegen 6.00 Uhr früh erneut eine Wohnungsdurchsuchung durch Spezialeinheiten der Polizei erleben, bei der Tolus Ehemann festgenommen und erst nach einer Woche wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Bei dieser breitangelegten Razzia wurden mehrere Personen festgenommen, unter anderem ein Anwalt der Kanzlei EHB (Kanzlei der Unterdrückten). Meşale Tolu wird von diesem Anwaltskollektiv vertreten.
Zuvor, am 19. Oktober 2017, waren zwei Anwältinnen aus der Kanzlei, Özlem Gümüstas und Sezin Ucar, sowie zwei weitere Journalisten der Nachrichtenagentur ETHA festgenommen worden und sitzen seit dem in der gleichen Zelle wie einst Meşale Tolu.
Der Solidaritätskreis „Freiheit für Meşale Tolu“ schreibt dazu in einer Presseerklärung: „Die erneute Hausdurchsuchung und Festnahme von Suat Çorlu im Januar zeigt, dass jeder, der als Oppositioneller bekannt ist bzw. sich gegen Faschismus und dessen Willkür äußert, jederzeit verhaftet werden kann.“
In Ulm findet am kommenden Freitag wieder eine Kundgebung am Münsterplatz statt, um Solidarität mit Meşale Tolu und allen inhaftierten Journalist*innen zu zeigen. Nach der Kundgebung lädt der Solidaritätskreis ab 19.00 Uhr zu einer Veranstaltung ein.