Journalistin Zehra Doğan wurde verhaftet

Die Journalistin Zehra Doğan wurde während einer Polizeikontrolle auf der Landstraße zwischen Amed und Mêrdîn verhaftet.

Heute wurde Zehra Doğan, die auch Mitarbeiterin der feministischen kurdischen Nachrichtenagentur Jinha war, in Polizeigewahrsam genommen und anschließend verhaftet, da sie am 24. März 2017 zu 2 Jahren, 9 Monaten und 22 Tagen Gefängnis verurteilt worden war. Doğans Verurteilung steht in Zusammenhang mit einer vorherige Verhaftung im Juli 2016, nach der sie wegen angeblicher „Propaganda für eine terroristische Organisation“ und „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ angeklagt wurde. Die Anklagen gegen Doğan stützten sich auf ein Gemälde, einen Nachrichtenartikel und ihre Aktivitäten in den sozialen Medien.

Zehra Doğan hatte mit einem Bild auf die türkische Belagerung von Nisêbîn aufmerksam gemacht. Als in der Stadt Ausgangssperre galt, illustrierte mit einem in den sozialen Netzwerken geteilten Bild den Grad der Zerstörung durch die Operationen des türkischen Militärs und beleuchtete in einem Artikel das Schicksal eines zehnjährigen Jungen. Sie zitierte ihn unter anderem mit diesen Worten: “Wir hören gerade Schüsse. Wenn sie zunehmen, rennen wir nach Hause, wenn die Panzer wegfahren, gehen wir auf die Strasse und machen Lärm, um zu protestieren. Ich denke, wir liegen richtig. Ich weiß, dass unsere Stimmen eines Tages gehört werden.” Beides wurde ihr als terroristische Propaganda angelastet.