Kurdischer Aktivist Ismet Timurtürkan in Deutschland verstorben

Ismet Timurtürkan ist in einem Krankenhaus in Deutschland seiner langjährigen Krebserkrankung erlegen. Der kurdische Aktivist lebte seit zwanzig Jahren im europäischen Exil und soll an seinem Geburtsort in Pirsûs beerdigt werden.

„Unentwegt für ein freies Kurdistan gekämpft“

Ismet Timurtürkan ist tot. Der kurdische Aktivist starb am 16. September in einem Krankenhaus in Deutschland an Leberkrebs. Die Beerdigung soll in seinem Geburtsdorf in Riha-Pirsûs (tr. Şanlıurfa-Suruç) stattfinden.

Timurtürkan kam 1971 zur Welt und lebte seit fast zwanzig Jahren aufgrund von politischer Verfolgung in der Türkei im europäischen Exil. 2006 beantragte er Asyl in der Republik Zypern. Der Vater von sieben Kindern kämpfte seit vielen Jahren gegen seine Krebserkrankung und setzte sein politisches Engagement trotzdem ununterbrochen fort. Das kurdische Kulturzentrum Teofilis in Limassol erklärte in einem Nachruf, Ismet Timurtürkan habe seine Heimat vermisst und unentwegt für ein freies Kurdistan gekämpft.

2022 sammelte Timurtürkan Tausende Unterschriften für eine internationale Kampagne zur Streichung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) von der Liste terroristischer Organisationen gesammelt. Er erklärte damals gegenüber ANF: „Durch den Krieg in Kurdistan ist unser Volk einem Genozid ausgesetzt. Die einzige Kraft, die dagegen Widerstand leistet, ist die PKK. Das muss die Welt endlich begreifen. In einer solchen Zeit kann ich als Kurde nicht zurückstehen. Ich kann nicht an meine Gesundheit denken, wenn in den Bergen junge Menschen ihr Leben im Kampf einsetzen. Alle Kurdinnen und Kurden sind in der Verantwortung, den Kampf gegen Faschismus, Barbarei und Besatzung zu unterstützen. Es ist nicht die Zeit, zu Hause zu sitzen oder sich um die eigene materielle Bequemlichkeit zu kümmern. Es ist vielmehr an der Zeit, sich für die eigene Würde einzusetzen.“