Ehmed: Abkommen soll Weg für nationale Versöhnung ebnen

„Wir hoffen, dass dieses Abkommen den Weg für eine umfassende nationale Versöhnung ebnet, die eine gerechte politische Partizipation der Kurd:innen sowie aller anderen ethnischen und religiösen Gemeinschaften in Syrien gewährleistet.“

Vereinbarung zwischen QSD und Damaskus

Das am Montag unterzeichnete Abkommen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und der Übergangsregierung in Damaskus markiert einen bedeutenden Schritt für ein neues Syrien ohne Krieg und Gewalt. Die Übereinkunft, die bis Ende des Jahres umgesetzt werden soll, sieht unter anderem einen Waffenstillstand in ganz Syrien, die sichere Rückkehr von Vertriebenen und gleiche Rechte für alle Syrerinnen und Syrer unabhängig ihrer Ethnie und Religion vor.

Die Außenbeauftragte der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES), Ilham Ehmed, äußerte sich zu den Zielen und der Bedeutung dieses Abkommens. In einem Beitrag auf X erklärte Ehmed, dass die Vereinbarung vorrangig dazu diene, die Massaker an der alawitischen Minderheit in den Küstenregionen zu stoppen und eine Grundlage für eine gerechte und inklusive Beteiligung aller syrischen Volksgruppen am politischen Prozess zu schaffen.

Ein inklusiver politischer Transformationsprozess

„Das Abkommen zwischen den QSD und der syrischen Übergangsregierung wurde im Kontext der schwerwiegenden Ereignisse in den Küstengebieten geschlossen. Ziel dieses Schrittes ist es, die Gewalt zu beenden und eine friedliche Zukunft für die gesamte Bevölkerung Syriens zu gewährleisten“, schrieb Ehmed. Ein weiterer zentraler Punkt der von der kurdischen Politikerin hervorgehobenen Aspekte ist die Notwendigkeit einer echten politischen Transformation, die eine gerechte Beteiligung aller syrischen Bevölkerungsgruppen sicherstellt.

„Wir hoffen, dass dieses Abkommen den Weg für eine umfassende nationale Versöhnung ebnet, einen Weg wirklicher Übergangsgerechtigkeit, die eine gerechte politische Partizipation der Kurd:innen sowie aller anderen ethnischen und religiösen Gemeinschaften in Syrien gewährleistet.“ Ebenso betonte sie die Bedeutung der Schaffung einer sicheren Rückkehrmöglichkeit für Binnenvertriebene und Geflüchtete: „Wir streben danach, eine Umgebung zu schaffen, die es syrischen Flüchtlingen sowohl im Inland als auch im Ausland ermöglicht, sicher in ihre Heimat zurückzukehren.“

Der Wert der Einheit Syriens und seiner Vielfalt

Ilham Ehmed unterstrich zudem die Bedeutung der syrischen Einheit und Vielfalt als zentrale Stärke des Landes: „Die Stärke Syriens liegt in seiner vielfältigen Gesellschaft und im Kampfgeist seiner jungen Frauen und Männer.“ Diese Aussage spiegelt den Willen wider, eine inklusive und demokratische Zukunft für Syrien zu gestalten, in der alle Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt vertreten sind.

Auf Grundlage des Abkommens sollen Exekutivausschüsse gebildet werden, die die praktische Umsetzung der Vereinbarung umsetzen sollen. Diese Maßnahmen zeigen, dass alle Beteiligten entschlossen sind, die in der Vergangenheit bestehenden Konflikte zu überwinden und einen neuen Weg der Zusammenarbeit einzuschlagen.

Das Abkommen und die von Ilham Ehmed geäußerten Ergänzungen deuten darauf hin, dass die QSD einen langfristigen Plan verfolgen, der die politische Teilhabe aller sicherstellt und eine friedliche Lösung für die anhaltenden Konflikte anstrebt. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgreich sein wird und ob sie tatsächlich eine nachhaltige Friedenslösung für Syrien bringen können.

Bundesregierung soll konstruktive Rolle übernehmen

Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Deutschland, zeigte sich zuversichtlich: „Das Abkommen zwischen dem QSD-Oberkommandierenden Mazlum Abdi und dem syrischen Interimspräsidenten al-Scharaa ist ein bedeutender Schritt in Richtung Stabilität und Frieden. Nur gemeinsam mit der Selbstverwaltung gelingt der Übergangsprozess in Syrien. Wir sind uns sicher, dass die Bundesregierung hier auch weiterhin eine konstruktive Rolle übernehmen wird.“