Am Sonntag wurde in der Türkei gewählt und noch immer tauchen neue Fälle von Wahlbetrug auf. So hat sich im Landkreis Bismîl in Amed (Diyarbakir) herausgestellt, dass die Stimmen für die Grüne Linkspartei (YSP) der faschistischen MHP zugerechnet wurden. Aufgedeckt wurde der Wahlbetrug durch den Vergleich zwischen den offiziellen Daten, die in das System des Obersten Wahlausschusses (YSK) eingegeben wurden, und dem direkt nach der Auszählung von den Wahlhelfer:innen vor Ort unterzeichnetem Protokoll.
Bei dem vorliegenden Fall handelt es sich um die Urne Nr. 1234 in der Grundschule Esma Ocak. In dem Protokoll sind 233 Stimmen für die YSP aufgeführt, in der Datenbank des Obersten Wahlausschusses erscheinen diese Stimmen für die MHP, die jedoch keine einzige Stimme erhalten hat.
Die HDP-Vorsitzende in Amed, Gülistan Atasoy, berichtet von vielen weiteren solcher Fälle. „Es gibt einige Urnen, aus denen die Stimmen auf dieser Weise der MHP zugeschrieben wurden. Inzwischen sind alle Protokolle mit den Angaben aus der Datenbank des Wahlausschusses verglichen worden. Heute wird Widerspruch eingelegt werden“, so die kurdische Politikerin.