Namen von Zap-Gefallenen veröffentlicht

Die HPG haben die Namen von fünf gefallenen Guerillakämpfer:innen veröffentlicht. Sara, Seher, Seyitxan, Zana und Brûsk sind im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region ums Leben gekommen.

Die Guerillakämpfer:innen Sara, Seher, Seyitxan, Zana und Brûsk sind im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region in Südkurdistan gefallen. Alle fünf Gefallenen stammten aus Nordkurdistan, Seher Deniz hat sich aus Deutschland der Guerilla angeschlossen. Die Volksverteidigungskräfte (HPG) würdigen ihren mutigen Kampf für ein freies und würdevolles Leben und sprechen den Angehörigen und dem Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus.

                         

Codename: Sara Agirî Serhildan
Vor- und Nachname: Saliha Kaya
Geburtsort: Agirî
Namen von Mutter und Vater: Ayşe – Kemal
Todestag und -ort: 8. Juni 2022 / Zap

 

Codename: Seher Deniz
Vor- und Nachname: Hatice Ateş
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Abdulaziz
Todestag und -ort: 18. Juli 2022 / Zap

 

Codename: Seyîtxan Elegez
Vor- und Nachname: Azad Karakuş
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Halime – Cahit
Todestag und -ort: 6. Juni 2022 / Zap

 

Codename: Zana Amed
Vor- und Nachname: Abdullah Kan
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Kawê – Şerif
Todestag und -ort: 6. Juni 2022 / Zap

 

Codename: Brûsk Amed
Vor- und Nachname: Hasan Akdemir
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Habibe – Mehmet Sadık
Todestag und -ort: 18. April 2022 / Zap

Sara Agirî Serhildan


Sara Agirî Serhildan ist in Agirî-Giyadîn in der Serhed-Region geboren und aufgewachsen. Ihre Familie war arm und Sara musste früh zum Lebensunterhalt beitragen. Sie lehnte die traditionelle Frauenrolle in der Gesellschaft ab und suchte ständig nach Möglichkeiten, sich selbst weiterzuentwickeln. Während ihres Elektrotechnikstudiums lernte sie die kurdische Befreiungsbewegung näher kennen und wurde selbst politisch aktiv. Daraufhin wurde sie verhaftet und war drei Jahre lang in einem Gefängnis in Erzîrom. Nach ihrer Freilassung im Jahr 2015 übernahm sie führende Aufgaben in der Frauen- und Jugendarbeit in Amed, Riha und Istanbul. 2016 schloss sie sich der Guerilla an und übernahm den Kampfnamen der 2013 in Paris ermordeten Pionierin der kurdischen Frauenbewegung, Sakine Cansiz (Sara).


In den Bergen hielt sich Sara zunächst innerhalb der Strukturen der Jugendorganisation Komelên Ciwan auf, um ihre Erfahrungen an andere weiterzugeben. Danach absolvierte sie eine militärische und ideologische Ausbildung, um sich auf den Guerillakampf vorzubereiten. Zuletzt kämpfte sie am Kurojahro in der Zap-Region.

Seher Deniz


Seher Deniz ist in Mêrdîn geboren und in Deutschland aufgewachsen, weil ihre Familie Kurdistan in den 1990er Jahren aufgrund von politischer Unterdrückung verlassen musste. Ihre emotionale Verbindung mit Kurdistan riss jedoch nie ab. Sie machte eine Ausbildung und hätte die Möglichkeit gehabt, ein bequemes Leben im Zentrum der kapitalistischen Moderne zu führen. Das lehnte sie jedoch ab, es erschien ihr würdelos. 2016 ging sie nach Kurdistan zur Guerilla. Sie bekam eine militärische und ideologische Grundausbildung und entwickelte sich zu einer professionellen Militanten. Nach einer Spezialausbildung im Guerillakampf wurde sie Teil der Sondereinheit Hêzên Taybet und kämpfte mit hoher Opferbereitschaft gegen die türkische Besatzung und für die Frauenbefreiung.

Seyîtxan Elegez


Seyîtxan Elegez ist in Wan-Payîzava geboren und gehörte zum Stamm der Giravî. Er bewunderte die Guerilla bereits als Kind, seine Familie musste jedoch 1998 aufgrund des politischen Drucks durch den türkischen Staat nach Izmir ziehen. Sein Bruder Seyîtxan Giravî (Seyithan Karakuş) schloss sich 2002 der Guerilla an und kam 2007 in Dersim ums Leben. Das Studium war für Seyîtxan Elegez die Gelegenheit, nach Kurdistan zurückzukehren. Er ging nach Amed und studierte Mathematik an der Dicle-Universität. In dieser Zeit engagierte er sich in der Jugendbewegung und ging 2015 schließlich in die Berge. Nach seiner Grundausbildung hielt Seyîtxan sich in der Zap-Region auf, wo er zuletzt mit großem Mut gegen die türkische Invasion kämpfte.

Zana Amed


Zana Amed ist in Amed zur Welt gekommen. Seine Familie stand der kurdischen Befreiungsbewegung nahe und mehrere seiner Verwandten hatten sich dem Kampf angeschlossen. Zana wuchs in einer entsprechenden Atmosphäre auf und wurde als Heranwachsender in der Jugendarbeit aktiv. 2014 ging er zur Guerilla. Er gewöhnte sich schnell an das Leben in den Bergen und erlernte den professionellen Gebrauch verschiedener Waffengattungen. In seiner Ausbildung konzentrierte er sich auf die modernen Guerillataktiken, die er im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region entschlossen und mutig umsetzte.

Brûsk Amed


Brûsk Amed ist in Licê geboren und gehörte zu der neuen Generation, die mit der PKK-Kultur aufwuchs. Verwandte von ihm kämpften in der Freiheitsbewegung und die Familie musste aufgrund von politischer Verfolgung in die Provinzhauptstadt Amed ziehen. Seine Jugend fiel in die Zeit, in der die Bevölkerung von Amed besonders aktiv gegen die Unterdrückung durch den türkischen Staat rebellierte. Brûsk erlebte mit, wie Kinder und Alte vom Staat getötet wurden. Dann kam es zur Schlacht um Kobanê, bei der die kurdischen Freiheitskämpfer:innen dem IS die erste Niederlage bereiteten, und schließlich zum Widerstand für Selbstbestimmung in den nordkurdischen Städten. Brûsk arbeitete drei Jahre in der Jugendbewegung und wurde verhaftet. Während seiner Haft wurde er gefoltert. 2017 ging er zur Guerilla und absolvierte verschiedene Ausbildungen, aus denen er als kompetenter Kämpfer hervorging. Seitdem kämpfte Brûsk Amed im Zap.