KCK verurteilt Angriff auf Sicherheitskräfte der Suryoye

Nach dem Tod von drei Angehörigen der christlichen Sicherheitskräfte Sutoro durch einen türkischen Angriff in Rojava ruft die KCK dazu auf, noch stärker zusammenzustehen und die Region gemeinsam zu schützen.

Am Mittwoch sind drei Mitglieder der autonomen Sutoro-Sicherheitskräfte bei einem türkischen Luftangriff auf einen Konvoi in der Nähe von Dêrik in Nordostsyrien ums Leben gekommen. Damit nahm das türkische Militär gezielt die christlichen Suryoye und ihre autonomen Institutionen ins Visier. Der Ko-Vorsitz des Exekutivrates der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) erklärte angesichts dieses Angriffs, dass es notwendig sei, „die Einheit der Völker auf der Grundlage der Idee der demokratischen Nation weiter zu stärken und die völkermörderischen Pläne des Regimes von AKP und MHP durch einen vereinten Kampf zu vereiteln“.

In der KCK-Erklärung heißt es: „Am 28. Februar 2024 griff der türkische Kolonialstaat erneut Rojava an. Diesmal waren die Verteidigungskräfte der Suryoye in der Nähe der Stadt Dêrik sein Ziel. Bei diesem Angriff sind drei Mitglieder der Sutoro gefallen, zwei weitere wurden verwundet. An erster Stelle möchten wir der gefallenen Sutoro-Mitglieder und aller Gefallenen der Revolution und der Verteidigung der Demokratie mit Respekt und Dankbarkeit gedenken. Wir sprechen den Suryoye und allen Völkern Nord- und Ostsyriens unser Beileid aus. Wir verurteilen dieses brutale Massaker des türkischen Staates und seiner faschistischen AKP/MHP-Regierung, dem Feind der Völker, aufs Schärfste. Wir teilen den Schmerz der Suryoye und bekunden unsere Solidarität mit allen Völkern in Nord- und Ostsyrien.

Der türkische Staat und das faschistische AKP/MHP-Regime ist der Feind aller Völker. Das hat dieser Angriff erneut gezeigt. Dieser Staat hat die völkermörderische Mentalität derart tief verinnerlicht, dass er aus größter Angst vor der Befreiung der Völker zum Angriff auf alle Völker übergeht.

Dieser Staat verspritzt Gift wie ein Skorpion. In seiner faschistischen und rassistischen Völkermordgesinnung greift er die Rojava-Revolution und die Völker Nord- und Ostsyriens tagtäglich an und verübt Massaker. Wir verurteilen alle diese Angriffe und Massaker und rufen alle Völker auf, ihre Einheit und Solidarität im Angesicht dieses mörderischen Feindes zu stärken und ihre Verteidigung auf Grundlage der Idee eines gemeinsamen Zusammenlebens und der gemeinsamen Heimat zu stärken. Wir halten die Befreiung des kurdischen Volkes wie auch der anderen Völker des Nahen Ostens und Mesopotamiens für essentiell wichtig und sind davon überzeugt, dass sich die Völker durch einen vereinten Kampf befreien werden. In Anbetracht dieser Angriffe ist es notwendig, dass die Völker ihre Einheit weiter stärken.

Das Volk der Suryoye ist eines der ältesten Völker Mesopotamiens. Das assyrische Volk kann auf eine tief verwurzelte Geschichte und ein großes kulturelles Erbe zurückblicken und wurde wie andere Völker auch Opfer unzähliger Massaker und musste großes Leid erfahren. Der türkische Staat hat auch an den Suryoye einen Genozid begangenen. Nach einem Jahrhundert der Massaker und des Leids hatte das Volk der Suryoye mit der Rojava-Revolution die Möglichkeit errungen, wie andere Völker auch, mit seinem Willen repräsentiert zu sein, seine Freiheit wiederzuerlangen und seine Sprache, Kultur, seinen Glauben und seine Geschichte zu leben. Der türkische Staat kann dies nicht tolerieren und will diese Entwicklung mit Angriffen, Massakern und Invasionen zu stoppen. Er versucht, die Völker zurück in die Sklaverei zu führen. Der türkische Staat verübt vor den Augen der Welt Massaker, greift das Leben der Menschen an, zerstört sämtliche Infrastrukturen und Einrichtungen. Aber trotz alledem schweigen die Staaten aufgrund ihrer niederträchtigen auf Interessen beruhenden Beziehungen mit der Türkei. Damit sind sie Komplizen dieser Massaker und Angriffe. In Anbetracht dieser Situation sollten die Völker auf ihre eigene Stärke und Einheit vertrauen und auf dieser Grundlage handeln.

Der Hauptgrund der Aggression des türkischen Staates gegenüber dem kurdischen Volk ist, dass das kurdische Volk mit den Völkern des Nahen Ostens und Mesopotamiens solidarisch ist und gemeinsam mit diesen Völkern die Freiheit zu erlangen sucht. Diese Haltung des kurdischen Volkes und der kurdischen Freiheitsbewegung hat die Grundfesten des Kolonialismus erschüttert und die jahrhundertealten Taktiken und Strategien durchkreuzt, auf deren Grundlage die Völker gegeneinander aufgebracht wurden. Nun will das AKP/MHP-Regime mit diesen Angriffen die Solidarität der Völker brechen. Das ist auch die Grundlage für die Angriffe auf die Suryoye und die Verteidigungskräfte von Rojava. Das AKP/MHP-Regierung richtet die Angst und Wut, die es angesichts der Befreiung des kurdischen Volkes empfindet, auch auf die Befreiung des Volkes der Suryoye. Die Tatsache, dass im Parlament am Welttag der Muttersprache neben anderen Sprachen auch Aramäisch gesprochen wurde, erzeugte große Wut beim AKP/MHP-Regime. Dieser Angriff steht in engem Zusammenhang mit dieser Situation. Wir glauben, dass die Suryoye ihre Einheit im Rahmen der Idee der demokratischen Nation der Völker weiter stärken und die völkermörderischen Pläne des AKP/MHP-Regimes durch vereinten Kampf durchkreuzen werden. Wir sprechen dem assyrischen Volk noch einmal unser Beileid für die Gefallenen aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung. Wie das kurdische Volk sollten auch die Suryoye ihr Land nicht aufgeben und es gemeinsam mit den anderen Völkern von Nord- und Ostsyrien verteidigen.“

Foto (c) SyriacPress