Identität von Zagros-Gefallenen veröffentlicht

Viyan Yılmaz, Rûken Eriş Avent, Harun Adar Gabar, Delil Bahoz und Eser Erdal sind 2018 im Zagros-Gebirge gefallen. Die HPG würdigen die Kämpferinnen und Kämpfer in einer Gedenkerklärung.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von fünf Gefallenen veröffentlicht. Viyan Yılmaz, Rûken Eriş Avent, Harun Adar Gabar, Delil Bahoz und Eser Erdal sind am 9. Juli 2018 bei Gefechten mit der türkischen Armee und Luftangriffen im Gebiet Herkî in Şemzînan (tr. Şemdinli, Provinz Colemêrg/Hakkari) ums Leben gekommen.

                                      

Codename: Delîl Bahoz
Vor- und Nachname: Nurettin Mustafayi
Geburtsort: Maku
Namen von Mutter und Vater: Besra – Mustafa
Todestag und -ort: 9. Juli 2018 / Şemzînan

 

Codename: Eser Erdal
Vor- und Nachname: Fatma Bor
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Akise – Süleyman
Todestag und -ort: 9. Juli 2018 / Şemzînan

 

Codename: Harun Adar Gabar
Vor- und Nachname: Şaban Sağınç
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Müslüme – Hosrov
Todestag und -ort: 9. Juli 2018 / Şemzînan

 

Codename: Rûken Êrîş Avent
Vor- und Nachname: Eylem Bartın
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Delal – Halit
Todestag und -ort: 9. Juli 2018 / Şemzînan

 

Codename: Viyan Yılmaz
Vor- und Nachname: Güllü Tiniç
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Nadirşah – Resul
Todestag und -ort: 9. Juli 2018 / Şemzînan

Delîl Bahoz stammte aus Maku in Rojhilat (Ostkurdistan). Seine Familie war patriotisch und er wuchs mit der kurdischen Widerstandskultur auf. Er schloss sich der Guerilla an und kämpfte acht Jahre lang im Zagros-Gebirge. In dieser jahrelangen Praxis machte er wichtige Erfahrungen und leistete nach HPG-Angaben einen beispiellosen Einsatz. Er nahm an zahlreichen Aktionen gegen den Feind teil und zeigte dabei ein hohes Verantwortungsbewusstsein. „Heval Delîl wird in unserem Kampf als Held im Zagros weiterleben“, schreiben die HPG.

Eser Erdal stammte aus Colemêrg in Nordkurdistan und wuchs in einem Umfeld auf, das für seine widerständige Tradition bekannt ist und Opfer in der Befreiungsbewegung erbracht hat. Sie wurde als Jugendliche politisch aktiv und geriet als Studentin ins Visier rassistischer Vorgehensweisen. 2014 schloss sie sich der Guerilla an. Im Zagros gewöhnte sie sich schnell an das Leben in den Bergen und wurde zu einer führenden Kämpferin im Widerstand gegen die Besatzer. Zu ihr schreiben die HPG: „Heval Eser wird mit ihrem Einsatz und ihrem Widerstand als Symbol der Frauenbefreiung in unserem Kampf weiterleben.“

Harun Adar Gabar wurde als Sohn einer patriotischen Familie in Wan geboren. Er bekam die Unterdrückung des türkischen Staates zu spüren und wurde politisch aktiv, weil er sich dem kolonialistischen System nicht beugen wollte. Beeinflusst von dem Kampf der Gefallenen schloss er sich der Guerilla an, um ihren Widerstand fortzuführen. Laut HPG war er für seine Einsatz- und Opferbereitschaft bekannt und vervollständigte die Widerstandskultur, mit der er in jungen Jahren sozialisiert worden war, mit der Philosophie von Abdullah Öcalan. „Heval Harun wird mit seiner militanten Opferbereitschaft und seiner pausenlosen Arbeit immer als Symbol dessen in unserem Kampf weiterleben“, so die HPG.

Rûken Êrîş Avent kam in einer patriotischen Familie in Gever (tr. Yüksekova) zur Welt und sympathisierte bereits sehr früh mit dem Befreiungskampf. Sie erlebte die faschistischen Angriffe des türkischen Staates auf das kurdische Volk und ging 2009 zur Guerilla. Durch die Ausbildung in den Bergen machte sie große Entwicklungssprünge und wurde zu einer fähigen Kommandantin. Sie kämpfte in verschiedenen Gebieten und gehörte zu einer der ersten Gruppen, die 2014 zur Verteidigung des ezidischen Volkes gegen den IS nach Şengal gingen. Dort leistete sie mit eisernem Willen Widerstand gegen die Islamisten und wurde der Führungsrolle von Frauen gerecht. Danach ging sie wieder in die Berge und kämpfte erneut gegen die türkischen Besatzer. „Heval Rûken ist zu einer Fackel geworden, die unseren Weg erhellt“, schreiben die HPG, „Sie wird als eine führende Militante der Frauenbefreiungsbewegung in unserem Kampf weiterleben.“

Viyan Yılmaz wurde in Wan geboren und wurde in einem patriotischen Umfeld sozialisiert. Sich gegen die Unterdrückung zu wehren, gilt in Kurdistan als grundsätzliche patriotische Aufgabe. Mit diesem Bewusstsein und einem entsprechenden Verantwortungsgefühl wuchs Viyan auf und schloss sich 2014 der Guerilla an. In den Bergen entwickelte sie sich schnell weiter und setzte sich mit der Philosophie Abdullah Öcalans und insbesondere mit der Frauenbefreiungsideologie auseinander. Sie liebte das Leben in den Bergen und zeigte eine erfolgreiche Praxis bei allen anfallenden Aufgaben. Die HPG schreiben: „Mit ihrer opferbereiten Apocu-Militanz hat sie legendären Mut gezeigt und wird für immer einen Platz im Freiheitskampf Kurdistans haben.“

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus und geben ihr Versprechen, den Kampf der Gefallenen mit dem Sieg zu krönen.