Die Guerillakämpfer Botan Bêlatî, Şerzan Agirî und Zagros sind 2016 im kurdischen Befreiungskampf gefallen. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat Angaben zu ihrer Identität veröffentlicht und würdigt ihren Kampf:

„Der türkische Staat hat 2016 alle ihm zur Verfügung stehenden militärischen, politischen und wirtschaftlichen Mittel für Angriffe auf unser Volk und die PKK als führende Kraft mobilisiert. Darauf hat die Freiheitsguerilla Kurdistans mit einem historischen Widerstand von den Medya-Verteidigungsgebieten über Nordkurdistan bis in die Metropolen der Türkei geantwortet. Der türkische Besatzerstaat zielt auf einen Völkermord ab und hat damit gerechnet, dass er mit seinen Angriffen den Willen der PKK brechen und unsere Partei zur Kapitulation zwingen kann. Er stieß jedoch auf den durch Tausende Schwierigkeiten gestählten Willen der apoistischen Militanten. Die Guerilla Kurdistans verpasste den Besatzern mit Hunderten Aktionen schwere Schläge. Bei diesen mit großem Einsatz der apoistischen Militanten durchgeführten Aktion sind sehr wertvolle Genossinnen und Genossen gefallen. Unsere tapferen Gefallenen haben sich mit großer Überzeugung und Entschlossenheit dem Feind entgegengestellt und damit die Zeit geprägt und wirkliche Werte geschaffen. In dieser Zeit des legendären Widerstands haben sich Botan Bêlatî in den Medya-Verteidigungsgebieten, Şerzan Agirî in Serhed und Zagros im Cûdî-Gebiet im unerbittlichen Kampf gegen den Feind der Karawane der Gefallenen angeschlossen.“

Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.

Botan Bêlatî

Botan Bêlatî ist im Dorf Bêlatî in Colemêrg-Çelê (tr. Hakkari-Çukurca) auf die Welt gekommen. Das Dorf wurde in den 1990er Jahren vom türkischen Staat niedergebrannt und die Familie musste in die Stadt ziehen. Da sich aus Botans Verwandtschaft mehrere Menschen der Guerilla angeschlossen hatten, war die Familie ständiger Repression ausgesetzt. Botan wuchs in einem von Widerstand und Unterdrückung geprägten Umfeld auf und sah sich als Heranwachsender dafür verantwortlich, zum Befreiungskampf beizutragen. Trotz unzähliger Einschüchterungsversuche des Staates durch Festnahmen und andere Maßnahmen schloss Botan sich 2013 im Zagros-Gebirge der Guerilla an. Bei der Aktion, bei der er ums Leben kam, hatte er das Kommando über eine Angriffsflanke. Seine letzten Worte waren: „Wir haben die feindlichen Stellungen bereinigt und rücken vor.“ Die HPG würdigen Botan Bêlatî als opferbereiten Kämpfer und einen der unsterblichen Helden des Zagros.

Şerzan Agirî

Şerzan Agirî ist in Agirî-Avkevir geboren und mit den mündlich übertragenen Legenden vom Ararat-Widerstand aufgewachsen. Als Student wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv, 2015 trat er der Guerilla bei. Da er in Nordkurdistan in die Berge ging, lernte er den Guerillakampf sofort in der Praxis des heißen Krieges. Er kämpfte in verschiedenen Gebieten in Serhed und nahm danach an einer ideologischen Ausbildung in der Region teil. Als die türkische Armee am 6. Oktober 2016 eine Militäroperation im Tendurek-Gebiet durchführte, fügte Şerzan Agirî dem Feind schwere Verluste zu und kämpfte mit großer Opferbereitschaft bis zum letzten Atemzug.

Zagros

Zagros ist in Mûş geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen, die sich zu ihrer kurdischen Identität bekannte und dafür kämpfte. Er ging 2013 in die Berge und bekam seine erste Ausbildung in Botan. Dabei konnte er von erfahrenen Mitkämpfer:innen profitieren und das notwendige Wissen für den Guerillakampf schnell erlernen. Als der türkische Staat 2015 die Angriffe auf die kurdische Bewegung 2015 wieder intensivierte, kämpfte Zagros im Cûdî-Gebiet. Die Armee leitete in dem Gebiet am 28. November 2016 eine Militäroperation ein, bei der Zagros bis zum letzten Moment seines Lebens Widerstand leistete.