HPG veröffentlichen Namen von Bektorya-Gefallenen

Die HPG haben die Namen von zwei Guerillakämpferinnen und einem Kämpfer veröffentlicht, die Anfang dieser Woche bei Gefechten mit der türkischen Armee im Gebiet Bektorya in Heftanîn ums Leben gekommen sind.

Die Volksverteidigungskräfte (ku. Hêzên Parastina Gel, HPG) haben die Namen von drei ihrer Mitglieder veröffentlicht, die in Bektorya in der südkurdischen Region Heftanîn im Kampf gegen die türkische Armee ums Leben gekommen sind. Wie es in einer am Sonntag von der HPG-Pressestelle veröffentlichten Mitteilung heißt, sind Bêrîtan Kobanê, Jinda Mardin und Mîrza Tolhildan am vergangenen Dienstag gefallen. Zu den Einzelheiten heißt es: „Am 23. März führten unsere Kräfte einen Angriff von zwei Seiten gegen die Besatzer auf dem Koordine-Gipfel durch. Im weiteren Verlauf kam es zu Gefechten aus dem Nahabstand. Unsere Weggefährtinnen Bêrîtan und Jinda sowie unser Freund Mîrza haben selbstlos gekämpft und sind gefallen.“

Die vollständigen Identitäten der Gefallenen lauten:

                           

Codename: Bêrîtan Kobanê

Vor- und Nachname: Talivan Terpuş

Geburtsort: Kobanê

Namen von Mutter und Vater: Islim – Fethi

Todestag und -ort: 23. März 2021 / Heftanîn

 

Codename: Jinda Mardin

Vor- und Nachname: Zeynep Acet

Geburtsort: Riha

Namen von Mutter und Vater: Zehra – Vahit

Todestag und -ort: 23. März 2021 / Heftanîn

 

Codename: Mîrza Tolhildan

Vor- und Nachname: Devran Demir

Geburtsort: Mersin

Namen von Mutter und Vater: Saadet – Murat

Todestag und -ort: 23. März 2021 / Heftanîn

Bêrîtan Kobanê benannte sich nach ihrer Geburtsstadt im Westen von Kurdistan (Rojava) und nach dem Nom de Guerre der legendären Guerillakommandantin Gülnaz Karataş, Vorkämpferin der kurdischen Frauenfreiheitsbewegung, die im sogenannten „Südkrieg“ 1992 nur 25 Tage im Kampfgebiet überlebte, bis ihr spektakulärer Tod sie bei Freund und Feind unvergesslich machte. Sie hatte sich von einem Felsen gestürzt, um einer Ergreifung durch Peschmerga der PDK (Demokratische Partei Kurdistans), die mit der türkischen Armee kooperierten, zu entgehen. „Bêrîtan Kobanê folgte dem Weg ihrer Namensgeberin und kämpfte mit dem Geist von Zîlan (Zeynep Kınacı, ANF) gegen die genozidalen Vernichtungsangriffe der Besatzer. Wir werden uns stets an sie als Heldin von Heftanîn erinnern“, so die HPG.

Jinda Mardin | Quelle: HPG-Pressezentrum

Jinda Mardin wurde als Tochter einer patriotischen Familie aus Mêrdîn in der Provinz Riha (tr. Urfa) geboren. Schon als Kleinkind sei sie Zeugin der Assimilationspolitik des türkischen Staates in Kurdistan geworden, schreiben die HPG in ihrem Nachruf. Tief beeindruckt vom Paradigma Abdullah Öcalans, in dessen Thesen die Frauenbefreiung der Kernpunkt ist, schloss sie sich 2016 den Reihen der Guerilla an.

Mîrza Tolhildan war Sohn einer Familie aus der kurdischen Widerstandsregion Botan, die im Zuge der türkischen „Aufstandsbekämpfung“ aus ihrem Dorf in Dih (Eruh) in der Provinz Sêrt vertrieben wurde. Die Familie ließ sich in der türkischen Küstenmetropole Mersin nieder, blieb ihrer widerständigen Tradition aber auch in der Diaspora verbunden.  

Angesichts des Verlusts der Gefallenen sprechen die HPG den Familien von Bêrîtan Kobanê, Jinda Mardin und Mîrza Tolhildan sowie dem kurdischen Volk ihr Beileid aus. „Wir versprechen, den Kampf unserer Heldinnen und Helden mit einem Sieg zu krönen.“