HPG veröffentlichen Namen von Avaşîn-Gefallenen

Die HPG haben die Identitäten von drei Guerillakämpfer:innen veröffentlicht, die am 3. September durch einen türkischen Chemiewaffenangriff in der südkurdischen Region Avaşîn ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Namen von drei Guerillakämpfer:innen veröffentlicht, die am 3. September bei einem türkischen Chemiewaffenangriff am Girê Sor in der südkurdischen Region Avaşîn ums Leben gekommen sind. „Unsere Weggefährt:innen Botan, Zinarîn und Delal, die im Widerstandsgebiet Girê Sor selbstlos ein neues Kapitel in der Geschichte des Befreiungskampfes unseres Volkes aufgeschlagen haben, werden als große Quelle der Moral und Kraft in der Erinnerung der Freiheitsguerilla bleiben und Anlass für das Fortschreiten unseres Kampfes sein“, heißt es in einer Erklärung. Den Tod ihrer Mitglieder hatten die HPG vergangene Woche bereits öffentlich gemacht und dabei auf fortgesetzte Kampfstoffeinsätze durch die Besatzungstruppen hingewiesen, mit denen der Widerstand der Guerilla gebrochen werden soll. Die vollständigen Identitäten der Gefallenen lauten:

                        

Codename: Botan Özgür

Vor- und Nachname: Celal Özcan

Geburtsort: Wan

Namen von Mutter und Vater: Sadiya – Kemal

Todestag und -ort: 3. September 2021 / Avaşîn

 

 

Codename: Zinarîn Welat

Vor- und Nachname: Rama Şemdîn

Geburtsort: Hesekê

Namen von Mutter und Vater: Aklima – Serbest

Todestag und -ort: 3. September 2021 / Avaşîn

 

 

Codename: Delal Qamişlo

Vor- und Nachname: Hîva Mamo

Geburtsort: Qamişlo

Namen von Mutter und Vater: Hamide – Ismail

Todestag und -ort: 3. September 2021 / Avaşîn

 

Botan Özgür wurde in Elbak (tr. Başkale) in der Provinz Wan als Sohn einer Familie geboren, die geprägt war von der kurdischen Kultur und dem Widerstand, schreiben die HPG über das Leben des Kämpfers. Er empfand schon in jungen Jahren großes Interesse am kurdischen Freiheitskampf und beteiligte sich ab 2004 an revolutionären Arbeiten. 2012 schloss er sich der Guerilla an und hielt sich zunächst lange Jahre in der schwierigen Zagros-Region auf. Anschließend kämpfte er sieben Jahre lang in der Region Avaşîn. Botan Özgür führte eine Vielzahl von Aktionen gegen die türkische Armee an und spielte zuletzt eine wichtige Rolle im Widerstandsgebiet Girê Sor. Obwohl er verletzt wurde, zog er sich nicht von der Front zurück. „Das Leben und der Kampf von Hevalê Botan werden immer unseren Weg erleuchten“, so die HPG.


Zinarîn Welat stammt aus Hesekê in Nordostsyrien und war von Anfang an an der Revolution von Rojava beteiligt. Sie lernte durch ihre politisch engagierte Familie den Freiheitskampf früh kennen und arbeitete zunächst im Kunst- und Kulturbereich. Dort beschäftigte sie sich auch mit der radikaldemokratischen und frauenbefreienden Ideologie der kurdischen Bewegung und entschloss sich, der Guerilla beizutreten. Diesen Wunsch realisierte sie im Jahr 2013 und kam nach Avaşîn. Zinarîn war stark im Frauenkampf engagiert und entschlossen, die Führungsrolle der Frauen in diesem Kampf weiterzuentwickeln. Sie wurde schnell zu einer Kommandantin. In Avaşîn nahm sie an vielen Aktionen gegen die türkische Armee teil. „Als eine der Vorreiterinnen des starken Widerstands der freien kurdischen Frauen gegen die Invasionstruppen im Widerstandsgebiet Girê Sor wurde sie zu einer Verkörperung der Philosophie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und zum Symbol einer vorbildlichen kämpferischen Haltung“, erklären die HPG. „Ihr unnachgiebiger Kampf gegen die gesamte Kriegstechnik und den Einsatz von Chemiewaffen wird immer einen Platz in der Geschichte des Widerstands unseres Volkes einnehmen.“


Delal Qamişlo stammte aus der Stadt Qamişlo in Rojava und wuchs ebenfalls mit der Revolution auf. Sie kämpfte gegen den „Islamischen Staat“ (IS) und nahm an den Offensiven zur Befreiung von Rojava teil. Durch die Auseinandersetzung mit der apoistischen Philosophie und der Frauenbefreiung kam sie zu dem Entschluss, sich der Guerilla anzuschließen. Auch sie kämpfte in der Region Avaşîn und nahm an vielen erfolgreichen Aktionen teil. Die HPG erklären: „Die Widerstandslinie unserer Genossin Delal, die durch einen Chemiewaffenangriff durch den türkischen Staat gefallen ist, wird von uns bis zum Sieg weiterverfolgt werden.“

Die HPG sprechen angesichts des Verlusts von Botan Özgür, Zinarîn Welat und Delal Qamişlo den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus und bekräftigen ihr Versprechen, die Träume der Gefallenen von „der Freiheit von Rêber Apo und von Kurdistan“ zu verwirklichen.