HPG: Ungebrochener Guerillawiderstand gegen Besatzer

In den Medya-Verteidigungsgebieten sind sechzehn Angehörige der türkischen Armee bei Widerstandsaktionen der Guerilla ums Leben gekommen. Die HPG weisen auf den fortgesetzten Einsatz von chemischen Kampfstoffen sowie massive Luftangriffe hin.

Der Fokus der türkischen Invasion in Südkurdistan liegt vorrangig weiter auf der Zap-Region. Das geht aus einer aktuellen Bilanz über den Guerillawiderstand gegen die seit Mitte April andauernde Besatzungsoffensive hervor, die am Freitag vom Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) vorgelegt wurde. Mindestens sechzehn Angehörige der türkischen Besatzungstruppen sind demnach bei Aktionen der HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) in den vergangenen Tagen in den Medya-Verteidigungsgebieten getötet worden, acht davon im Zap. Die HPG machen darauf aufmerksam, dass die türkische Armee nach wie vor auf international geächtete Kampfstoffe setzt, um ihren Besatzungsambitionen in Südkurdistan näher zu kommen. Parallel dazu dauert der Terror aus der Luft unvermindert an.

Zur Situation in den verschiedenen Gebieten machen die HPG folgende Angaben:

In Avaşîn beantwortete die Guerilla am Donnerstag eine versuchte Positionierung türkischer Militäreinheiten im Umland der Kriegsstellung am Werxelê-Massiv mit Beschuss aus dem Nahabstand, ein Soldat wurde dabei verletzt. Später folgte eine Guerillasabotage gegen dieselben Truppen. Hier wurde der Tod eines Besatzers festgestellt, ein zweiter ist verwundet worden.

In Metîna führten Kämpferinnen und Kämpfer gestern einen Zweifrontenangriff im Widerstandsgebiet Girê Hekarî durch. Das Vorgehen richtete sich gegen Besatzungstruppen, die sich im Gelände der Kriegsstellungen „Şehîd Akîf“ bewegten. Ein Flügel ging mit mittelschweren Waffen vor, während die zweite Gruppe für den Abwurf von Handgranaten zuständig war. Die HPG berichten von drei toten und zwei verletzten Besatzern.

In Xakurke wurden am Mittwoch mindestens drei Soldaten bei einer Aktion am Girê Şehîd Axîn erschossen. Am Girê Şehîd Derwêş schlugen Kämpferinnen der YJA Star zu, zwei Militärs kamen ums Leben.

Aktionen im Zap

Im Zap gab es gestern diverse Aktionen, die am Freitagfrüh fortgesetzt wurden. Zunächst nahmen Sniper im Widerstandsgebiet Kuro Jahro mehrere Militärs beim Hochziehen von Stellungen ins Visier, ein Besatzer wurde getötet. In der Gegend um Şehîd Şahîn kam es zu heftigen Gefechten vor der Tunnelanlage „Şehîd Berxwedan“, um 11:24 Uhr Ortszeit wurde eine massive Explosion verzeichnet. Später am Tag wurden mehrere Besatzer bei Baumrodungen mit schweren Waffen angegriffen. Im Karker-Gebiet führten YJA-Star-Scharfschützinnen zwei tödliche Sniperaktionen durch und verhinderten so den Bau von Stellungen. Am Girê FM legte die Guerilla zunächst einen Hinterhalt, um einen Vormarsch auf die dortigen Verteidigungspositionen zu verhindern. Der Tod von drei Soldaten wurde festgestellt. Kurz darauf folgte eine Sabotageaktion, bei der jeweils ein Besatzer getötet und verletzt wurden. Der türkischen Luftwaffe gelang es erst spät abends, die Militärs aus dem Kampfgebiet zu evakuieren. Heute früh entdeckte die Guerilla in der Tunnelanlage in Karker einen „Militärhund“ der türkischen Armee, der ausgestattet war mit einer Kopfkamera und mehreren taktischen Taschenlampen. Alle Gegenstände sind sichergestellt worden.

Luft- und Chemiewaffenangriffe auf Südkurdistan

Den HPG zufolge hat die Türkei am Donnerstag sieben Mal chemische Kampfstoffe im Zap und in Metîna eingesetzt. Die Guerillastellungen „Şehîd Zemanî“ beim Girê Hekarî wurden drei Mal mit Chemiewaffen, die grauen Rauch erzeugten, und Sprengladungen attackiert. Das Widerstandsmassiv Werxelê wurde vier Mal auf dieselbe Weise angegriffen. Die Zahl weiterer Luftangriffe, die zwischen dem 1. und 3. Juni in Teilen der Medya-Verteidigungsgebiete verzeichnet worden sind, beziffert die HPG-Pressestelle mit 26.