HPG gedenken Jiyan Welat

Die HPG gedenken der vor zehn Jahren in den Medya-Verteidigungsgebieten tödlich verunglückten Guerillakämpferin Jiyan Welat: „Ihr herzliches und aufrichtiges Lachen war eine Quelle der Moral. Ihren viel zu frühen Tod zu akzeptieren, ist schwer.“

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben eine Erklärung im Gedenken an Jiyan Welat veröffentlicht. Die junge Kurdin aus Amed war Militante der PKK/PAJK und mutige Kämpferin der YJA Star (Verbände freier Frauen), teilt das Pressezentrum der HPG mit. Sie kam am 8. November 2013 bei einem Unfall in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben. „Wir gedenken unserer Weggefährtin Jiyan Welat, die wie Zîlan mit großer Liebe zu ihrem Volk, ihrem Land und einem freien Leben kämpfte. Ihrer wertvollen Familie und unserem patriotischen Volk sprechen wir unser Mitgefühl aus. Wir versprechen, die Erinnerung an Jiyan in unserem Kampf weiterleben zu lassen“, so die HPG.

                                     

Codename: Jiyan Welat
Vor- und Nachname: Jiyan Şahin
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Remziye – Ahmet
Todestag und -ort: 8. November 2013 / Medya-Verteidigungsgebiete


 


Wie aus der Erklärung hervorgeht, ist Jiyan Welat in Amed-Farqîn (tr. Diyarbakir-Silvan) geboren und in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Umfeld sozialisiert worden. Die HPG beschreiben die Region Amed als wichtiges Zentrum des Freiheitskampfes, aus dem große Militante hervorgegangen seien. Die Menschen in Amed seien „für ihre rebellische Haltung, ihre Kompromisslosigkeit dem Feind gegenüber und für ihr Beharren auf Freiheit bekannt. Diese Haltung haben sie immer bewahrt und damit der Völkermordpolitik des türkischen Kolonialstaates eine eindeutige Antwort gegeben. Amed war Gastgeber bei der Gründung der PKK vor 45 Jahren und hat später unseren Kampf mit Aufständen (ku. serhildan) unterstützt. Die Bevölkerung hat ihre wertvollsten Kinder in unseren Befreiungskampf geschickt und für seine Weiterentwicklung gesorgt. Das Volk von Amed ist zur PKK geworden, zu einem Vorreiter unserer Revolution.“


Jiyan sei eine der tapferen Frauen aus Amed gewesen, die in dieser historischen Realität aufgewachsen und geformt worden seien. Sie brach 2009 die Schule ab und schloss sich in Amed der Guerilla an. Von dort aus kam sie für eine Ausbildung in die Medya-Verteidigungsgebiete, in der ihr die Grundsätze des Guerillalebens vermittelt wurden. Jiyan nahm begeistert am Unterricht und am Leben teil und konzentrierte sich auf den Frauenbefreiungskampf. Sie bereitete sich in jeder Hinsicht darauf vor, als freie Frau bewaffnet gegen den türkischen Staat zu kämpfen. „Durch ihre ideologische und militärische Ausbildung wurde sie zu einer professionellen Guerillakämpferin. In ihrer Persönlichkeit war ein opferbereiter Geist entstanden, der sie zu einer führenden Militanten machte“, so die HPG. „Hevala Jiyan hat mit ihrer schlichten Aufrichtigkeit und ihrer Herzlichkeit tiefe Spuren bei ihren Genossinnen und Genossen hinterlassen. Ihr herzliches und aufrichtiges Lachen war eine Quelle der Moral. Ihren viel zu frühen Tod zu akzeptieren, ist schwer. Wir geben unser Wort, ihrem uns hinterlassenen Leben und der Erinnerung an sie gerecht zu werden.“