HPG gedenken Besta-Gefallenen

Im Gebiet Besta in Nordkurdistan hat im November 2017 eine umfassende Militäroperation der türkischen Armee stattgefunden. Die HPG haben die Namen von acht Guerillakämpfern veröffentlicht, die im Kampf ums Leben gekommen sind.

Das Pressezentrum der HPG hat die Namen von acht Guerillakämpfern veröffentlicht, die im November 2017 in Nordkurdistan gefallen sind. „Anfang September 2017 hat die türkische Besatzerarmee eine umfangreiche Operation im Gebiet Besta in der Region Botan gestartet. Im Verlauf dieser tagelang andauernden Operation, während der die Freiheitsguerilla Kurdistans mutig gekämpft und dem Feind schwere Verluste zugefügt hat, sind an unterschiedlichen Tagen und Orten acht unserer Weggefährten im heldenhaften Kampf gefallen“, teilen die HPG mit.

                            

Codename: Hêjar Pîroz
Vor- und Nachname: Mazlum Yaşa
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Meliha – Memet
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Kahraman Koçer
Vor- und Nachname: Mehmet Haki Özer
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Mircan – Ali
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Rizgar Cîgerxwîn
Vor- und Nachname: Ümran Gündüz
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Rukiye – Vahap
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Rizgar Başkale
Vor- und Nachname: Yücel Özdemir
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Zaytun – Hamdi
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Reşît Heştanî
Vor- und Nachname: Nurettin Zeybek
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Halime – Selim
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Mervan Amed
Vor- und Nachname: Tarık Akyar
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Kadriye – Kudbettin
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Şoreşger Besta
Vor- und Nachname: Yasin İdin
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Şükriye – Salih
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

 

Codename: Hakî Gap
Vor- und Nachname: Osman Alas
Namen von Mutter und Vater: Remziye – Ramazan
Todestag und -ort: November 2017 / Besta

Im Gedenken an die Gefallenen beschreibt die Pressestelle der HPG in ihrer Erklärung die Wichtigkeit der Region Botan, in der der bewaffnete Kampf vor 37 Jahren seinen Anfang genommen hat. In dieser Zeit ist aus einer kleinen Guerillagruppe eine „Fedai-Armee“ geworden. Besta liegt im Zentrum von Botan. In diesem Gebiet gibt es große Unterstützung für die Guerilla in der Bevölkerung, „und für die Kolonialisten ist es immer wieder zum Grab geworden“, so die HPG:

„Aus diesem Grund war Besta auch ständig im Visier des kolonialistischen Feindes. Eine der umfassenden Operationen der türkischen Besatzerarmee in Besta fand im November 2017 statt. Die mutigen Heldinnen und Helden von Besta haben unter der Führung der gefallenen Botan-Kommandantin Delal Amed jeden Gipfel und jedes Wadi in dem Gebiet zu einer Widerstandsstellung gemacht und gekämpft. Die Gefechte dauerten einen Monat an. Dem Feind wurden schwere Verluste zugefügt, es wurden Legenden des Heldentums geschrieben und große Opfer erbracht. Letztendlich konnte der Feind gegen die Guerilla nicht standhalten und musste sich zurückziehen. Im Verlauf dieser Operation sind unsere Weggefährten Hêjar Pîroz, Kahraman Koçer, Hakî Gap, Mervan Amed, Reşît Heştanî, Rizgar Cîgerxwîn, Rizgar Başkale und Şoreşger Besta an verschiedenen Tagen und Orten gefallen.“

Hêjar Pîroz stammte aus Amed (tr. Diyarbakir) und hatte sich 2015 der Guerilla angeschlossen. Seine Erstausbildung absolvierte er in Besta, danach erhielt er eine Spezialausbildung an schweren Waffen. Bereits im ersten Jahr in den Bergen nahm er mit einer beweglichen Guerillagruppe an vielen Aktionen teil. Als Şirnex (Şırnak) 2016 im Kampf für Selbstbestimmung täglich bombardiert wurde, verspürte er erbitterte Wut auf den Feind und führte riskante Angriffe mit schweren Waffen auf türkische Stützpunkte durch. Seine erfolgreiche Praxis führte er in verschiedenen Gebieten in Botan bis zu seinem Tod fort.

Kahraman Koçer stammte aus einer Nomadenfamilie in Sêrt und wuchs in der Natur Kurdistans auf. 2014 erfüllte er sich seinen Kindheitstraum und ging zur Guerilla. Die HPG beschreiben ihn als einen Menschen, der vom kollektiven dörflichen Leben in Kurdistan geprägt und nicht den Einflüssen der kapitalistischen Moderne und dem Stadtleben ausgesetzt war. Er wurde an einer Militärakademie der Guerilla ausgebildet und kehrte danach nach Botan zurück.

Hakî Gap schloss sich 2014 in Mêrdîn (Mardin) der Guerilla an und ging von dort aus nach Botan. Die HPG beschreiben ihn als einen Menschen, der keine Schwierigkeiten hatte, sich an das Leben in den Bergen zu gewöhnen: „Er machte immer den Eindruck, als ob er schon ewig dort sei.“

Mervan Amed ist im Landkreis Hênê (Hani, Provinz Amed) geboren und ging ebenfalls 2014 zur Guerilla in die Berge. Seine ersten Erfahrungen als Guerillakämpfer machte er in Heftanîn. 2016 ging er nach Nordkurdistan, um sich am Kampf für Selbstbestimmung zu beteiligen. Danach kämpfte er in Botan.

Reşît Heştanî kam in Heştanî zur Welt, einem patriotisch gesinnten Dorf an den Ausläufern des Cûdî in Şirnex, und wuchs in der rebellischen Kultur der Bevölkerung mit den Geschichten über die Guerilla auf. Er schloss sich 2014 im Gebiet Kato Jirka der Guerilla an, absolvierte dort seine Grundausbildung und nahm an verschiedenen Arbeiten teil. Als der türkische Staat 2015 sein Vernichtungskonzept umzusetzen begann, war er an vielen Aktionen beteiligt. Danach ging er nach Besta.

Rizgar Cîgerxwîn kam in Hezex (Idil, Provinz Şirnex) zur Welt und schloss sich sehr jung der Guerilla an. Als der IS 2014 Şengal angriff, nahm er an der Verteidigung des ezidischen Volkes teil. Nach der Niederlage des IS kehrte er nach Botan zurück und kämpfte in einer beweglichen Einheit. Bei der erfolgreichen und unvergesslichen Aktion gegen die türkische Armee 2017 in Deriyê Beroj im Gebiet Besta, die mit der Flucht der Soldaten endete, spielte er eine führende Rolle in der Angriffsgruppe.

Rizgar Başkale ist im Dorf Aşkîta in Elbak (Başkale, Provinz Wan) geboren und beschloss als Jugendlicher, Guerillakämpfer zu werden. Diese Entscheidung setzte er 2013 in die Praxis um. Nach seiner Grundausbildung ging er in die Praxis und war Teil der Guerillaeinheiten, die 2014 Şengal gegen den IS verteidigten und Tausenden Menschen das Leben retteten. Zwei Jahre später kehrte er nach Botan zurück.

Şoreşger Besta kam in Şirnex zur Welt und wuchs mit der Aufstandstradition der Bevölkerung auf. Der Kampf um Kobanê, bei der der IS 2014 seine erste schwere Niederlage erlitt, hatte eine große Wirkung auf ihn und trug dazu bei, dass er sich der Guerilla anschloss. Er lernte schnell, mit schweren Waffen umzugehen, und kämpfte in einer beweglichen Einheit in Botan. Dabei nahm er erfolgreich an vielen Aktionen in Besta, Kato, Elkê und Şirnex teil.

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären, den Kampf der Gefallenen weiterzuführen, um ihrem Andenken gerecht zu werden und ihre Träume zu verwirklichen.