HPG geben Namen von Avaşîn-Gefallenen bekannt

Die HPG haben den Tod von vier Kämpferinnen und zwei Kämpfern bekannt gegeben. Ronahî, Nesrîn, Berfîn, Marya, Demhat und Devran sind im April im Widerstand gegen die türkische Invasion in Avaşîn gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von sechs Kämpfer:innen im Widerstand gegen die türkische Besatzungsoperation in der Guerillaregion Avaşîn in Südkurdistan bekannt gegeben. Ronahî, Nesrîn, Berfîn, Marya, Demhat und Devran haben zu Beginn der Invasion an vorderster Front gegen die Besatzungstruppen gekämpft und sind am 25. April gefallen. Die HPG bezeichnen sie als „unsterbliche Symbole für die freie Zukunft unseres Volkes“.

                                      

Codename: Ronahî Axîn
Vor- und Nachname: Ayşe Atagören
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Halise – Mehmet
Todestag und -ort: 25. April 2021 / Avaşîn

 

Codename: Nesrîn Gever
Vor- und Nachname: Bedia Çakmakçı
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Sîtî – Mehmet
Todestag und -ort: 25. April 2021 / Avaşîn

 

Codename: Berfîn Xeyrî Botan
Vor- und Nachname: Nergiz Ertaş
Geburtsort: Mersin
Namen von Mutter und Vater: Şükran – Ömer
Todestag und -ort: 25. April 2021 / Avaşîn

 

Codename: Marya Aram
Vor- und Nachname: Nergis Pitek
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Kıymet – Mehmet
Todestag und -ort: 25. April 2021 / Avaşîn

 

Codename: Devran Ekin
Vor- und Nachname: Mazlum Baran
Geburtsort: Çewlîk
Namen von Mutter und Vater: Medine – Abdulselam
Todestag und -ort: 25. April 2021 / Avaşîn

 

Codename: Demhat Bahoz
Vor- und Nachname: Rêbîn Omer
Geburtsort: Hewlêr
Namen von Mutter und Vater: Hasîbe – Omer
Todestag und -ort: 25. April 2021 / Avaşîn

Ronahî Axîn ist in Licê in der Provinz Amed (tr. Diyarbakir) geboren. Ihre Familie war patriotisch und sie wuchs mit dem kurdischen Befreiungskampf auf. Sie erlebte die mörderische Politik des türkischen Staates hautnah mit und schloss sich der Guerilla an. Während ihrer Ausbildung in den Bergen setzte sie sich mit der Frauenbefreiungsideologie von Abdullah Öcalan auseinander, hinterfragte das patriarchale Herrschaftssystem und befreite sich selbst von den Eigenschaften, die ihr von diesem System auferlegt wurden. Sie kämpfte von Amed bis Avaşîn und war eine der führenden Kommandantinnen im Widerstand gegen die türkische Besatzung.

 

Nesrîn Gever kam als Tochter einer patriotischen Familie in Gever in der Provinz Colemêrg (Hakkari) zur Welt. Sie kannte die PKK bereits als Kind und wuchs mit Guerillageschichten auf. Als die Zeit für sie gekommen war, ging sie in die Berge. Sie gewöhnte sich schnell an das Guerillaleben und entwickelte sich in großem Tempo weiter. Das erste Gebiet, in dem sie sich als Guerillakämpferin aufhielt, war Avaşîn. Danach war sie in vielen weiteren Gebieten in Südkurdistan und ging 2018 als Kommandantin zurück nach Avaşîn, wo sie zuletzt eine führende Rolle im Widerstand einnahm.

Berfîn Xeyrî Botan stammte aus einer kurdischen Familie, die aufgrund der staatlichen Repression in der Türkei in die Mittelmeerstadt Mersin migrieren musste. Der Guerillakampf war für sie bereits als Kind anziehend und sie schloss sich 2014 in Botan an. Von dort aus ging sie nach Şengal, um das ezidische Volk gegen den IS zu verteidigen. Zuletzt kämpfte sie in Avaşîn gegen die türkische Besatzung.

 

Marya Aram ist in Nisêbîn (Nusaybin) geboren und mit der kurdischen Kultur und patriotischen Werten aufgewachsen. Ihre Wut auf die türkische Unterdrückungspolitik wurde noch größer, als sie miterleben musste, wie der türkische Staat seinen Vernichtungsplan gegen die kurdische Bewegung in Nisêbîn und überall in Kurdistan umsetzte. Sie sah die einzige Alternative im bewaffneten Kampf und schloss sich der Guerilla an. In den Bergen hielt sie sich in verschiedenen Gebieten in Südkurdistan auf und kämpfte zuletzt mit großer Entschlossenheit in Avaşîn.

 

Devran Ekin ist in Çewlîk (Bingöl) geboren und hat sich 2015 der Guerilla angeschlossen. Seitdem kämpfte er in den Bergen Kurdistans für ein freies Leben. Er setzte sich mit der Philosophie Abdullah Öcalans auseinander und legte großen Wert darauf, sein Wissen an seine Weggefährt:innen weiterzugeben. Zuletzt nahm er am Widerstand gegen die türkische Besatzung in Avaşîn teil.

Demhat Bahoz ist in Hewlêr (Erbil) in Südkurdistan geboren und wurde in der Jugendbewegung aktiv. Als die türkischen Besatzungsangriffe immer heftiger wurden, ging er zur Guerilla, um Kurdistan im Sinne der Philosophie Abdullah Öcalans zu verteidigen. Er war dem genossenschaftlichen Leben in der PKK sehr verbunden und zeigte großen Einsatz für eine ständige Weiterentwicklung. Die HPG bezeichnen ihn als „Widerspiegelung des Geistes einer nationalen Einheit innerhalb der PKK“.

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem patriotischen Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären, dass die Gefallenen in ihrem Kampf weiterleben.