Hohe Preise stoppen Aussaat

Aufgrund der hohen Preise für Saatgut müssen viele Bäuer*innen in Nordkurdistan auf das Bestellen ihrer Felder verzichten.

Jahr für Jahr, mit dem Beginn der warmen Jahreszeit, fangen die Bäuer*innen in der nordkurdischen Provinz Wan mit dem Anlegen von Feldern und der Aussaat der Feldfrüchte an. Dieses Jahr ist es allerdings anders. Aufgrund der Vervielfachung der Preise für Saatgut ist eine Aussaat für viele Landwirte unrentabel oder sogar unerschwinglich geworden. Tausende Hektar Land in der fruchtbarsten Provinz Kurdistans liegen brach und die Produktion von Tausenden Tonnen Obst und Gemüse eingestellt. Die Produktion diente einerseits der Subsistenz der Bevölkerung, andererseits wurden die Feldfrüchte in die Nachbarprovinzen verkauft.

Preis für Saatgut hat sich verzwanzigfacht

In der ländlich geprägten Provinz Wan leben Tausende vom Agrarsektor. Die schwere Krise der türkischen Ökonomie hat auch die Landwirtschaft getroffen. So hat sich beispielsweise der Preis für Steckzwiebeln in den Provinzen Colemêrg (Hakkari) und Wan von 1,5 TL im vergangenen Jahr auf nun 40 TL mehr als verzwanzigfacht. Aufgrund der Höhe der Preise werden in den Provinzen praktisch keine Zwiebeln mehr angepflanzt. Der Bauer Hakan Aydın erklärt: „Für diesen Preis Saatgut zu kaufen und auszusäen, ist nicht schlau. Aufgrund der hohen Preise werde ich dieses Jahr keine Zwiebeln anpflanzen.“