Am 17. Juli wurde Osman Köse, ein MIT-Agent und Mitarbeiter des türkischen Konsulats in Hewlêr, mit zwei weiteren Personen im Luxusrestaurant HuQQabaz von Unbekannten erschossen. Bisher liegt kein Bekenntnis zur Tat vor. Die Sicherheitskräfte der PDK nahmen Mazlum Dağ aus Nordkurdistan, Muhammed Beşiksiz und eine weitere Person fest. Die Festgenommenen sollten durch Folter dazu gezwungen werden, ein vorbereitetes Geständnis zu unterzeichnen.
Köse war hochrangiger MIT-Agent
Köse war nicht nur einfacher Mitarbeiter des Konsulats, sondern diente zunächst als Iran-Verantwortlicher des MIT und schließlich als MIT-Verantwortlicher für Südkurdistan. Nach dem Attentat übernahm eine 18-köpfige Delegation des türkischen Geheimdienstes die Ermittlungen in Südkurdistan. Teil der Delegation war unter anderem ein Mitarbeiter des MIT-Chefs Hakan Fidan.
Folter durch MIT und Parastin
Die Delegation beteiligte sich nach aktuellen Informationen an den Folterungen der Gefangenen durch den PDK-Geheimdienst Parastin. Ein Mitglied der Sicherheitskräfte teilte mit, dass die drei Festgenommenen schwerster Folter unterzogen wurden. Die Quelle berichtet, dass versucht wurde, die drei dazu zu bringen, ein vorher vorbereitetes Geständnis zu unterzeichnen. Dağ und die anderen Inhaftierten seien bisher standhaft geblieben. Sie hätten nichts unterzeichnet und die Beschuldigungen zurückwiesen.
Keine Aufnahmen der Festgenommenen am Attentatsort
Obwohl sich viele Überwachungskameras in der Umgebung des Lokals befinden, scheint es keinerlei Aufnahmen von Dağ oder Beşiksiz zu geben. Bisher wurde nur ein unscharfes Bild unbekannter Herkunft von Dağ veröffentlicht.
In den Straßen von Hewlêr kontrollieren türkische Offiziere in Peschmerga-Uniformen
Mit der MIT-Delegation kam eine türkische Sondereinheit nach Hewlêr. Die Angehörigen dieser Spezialeinheit üben hoheitliche Aufgaben aus. So kontrollieren sie in vielen Stadtvierteln in Uniformen der Peschmerga oder der kurdischen Sicherheitskräfte Asayisch Fahrzeuge und Personalien.