Die Kommandantur der Volksverteidigungskräfte HPG im Guerillagebiet Heftanin weist darauf hin, dass die türkische Armee sogenannte „Dorfschützer“ in das Operationsgebiet in Südkurdistan gebracht hat, und spricht eine Warnung an die vom türkischen Staat instrumentalisierten kurdischen Paramilitärs aus. Dorfschützer seien nicht das vorrangige Angriffsziel, betonen die HPG. Wer jedoch die Besatzung unterstütze und zu ihrer dauerhaften Etablierung beitrage, werde von der Guerilla angegriffen.
Weiter heißt es in der Erklärung: „Bekanntlich hat die türkische Armee am 23. August eine Besatzungsoperation in Heftanin in den Medya-Verteidigungsgebieten eingeleitet. Unsere Kräfte leisten heldenhaften Widerstand gegen die feindliche Besatzung und haben den Operationseinheiten große Schläge versetzt. Da die türkische Besatzerarmee gegen den Widerstand unserer Kräfte Niederlagen erleidet und diese vertuschen will, wendet sie alle möglichen schmutzigen Kriegsmethoden an. An erster Stelle dieser Machenschaften des türkischen Staats steht die Politik, Kurden gegen Kurden aufzuhetzen. In diesem Rahmen ist eine Gruppe Dorfschützer mit verschiedenen Versprechungen manipuliert und ins Operationsgebiet gebracht worden, um gegen unsere Kräfte zu kämpfen.
Als Apocu-Bewegung haben wir die schmutzigen Pläne und Rechnungen der Besatzer mit den ideologischen und philosophischen Lektionen, die wir aus der Geschichte gezogen haben, immer ins Leere laufen lassen. Unsere Kräfte haben bisher die ins Operationsgebiet verlegten Dorfschützer nicht angegriffen. Obwohl wir sie mehrmals sowohl über die Medien als auch mit anderen Methoden dazu aufgefordert haben, sich nicht zum Werkzeug dieser schmutzigen Politik machen zu lassen und sich nicht an Operationen zu beteiligen, kommen manche Dorfschützer beharrlich weiter in das Operationsgebiet. Wenn ihre Präsenz in diesem Gebiet so weitergeht, werden unsere Kräfte das für die Verteidigung der Region und ihre eigene Sicherheit notwendige Verhalten zeigen.
Wie bereits erwähnt, sind die Dorfschützer nicht unser vorrangiges Ziel, aber wer zur Besatzung beiträgt und eine Rolle bei der Fortsetzung und der dauerhaften Etablierung der Besatzung spielt, wird von unseren Kräften angegriffen werden.
Die Verantwortung für die Konsequenzen eines jeden Schrittes, der im Glauben an die falschen Versprechungen des faschistischen türkischen Staates gegen unsere Kräfte unternommen wird, obliegt nicht uns. Das Operationsgebiet ist vollständig zu militärischem Sperrgebiet erklärt worden. Jede Kontra-Aktivität, die hier stattfindet, wird als Etablierung der Besatzung aufgefasst und unsere Kräfte werden sich dementsprechend positionieren.
Wer diese Warnung nicht beachtet, ist selbst für die Folgen verantwortlich. In diesem Zusammenhang rufen wir ein letztes Mal die Dorfschützer der Jirki, Sêgirkê, Bêjehê, Mêrgehê, Hedrisê und Roboski dazu auf, das Operationsgebiet zu verlassen und sich nicht zum Mittel der schmutzigen Politik des türkischen Staates zu machen.“
Was sind Dorfschützer?
Als historisches Vorbild der Dorfschützer gelten die Hamidiye-Regimenter im Osmanischen Reich. Das heutige Dorfschützersystem ist 1985 entstanden, ein Jahr nach dem Auftakt des bewaffneten Kampfes der Arbeiterpartei Kurdistans. Damals begann die türkische Regierung unter Turgut Özal damit, kurdische Stämme und Clans im Krieg gegen die PKK anzuwerben und zu bewaffnen.