Haftstrafe für Veli Encü gefordert

Vor einem Gericht in Şirnex wurde der Prozess gegen den Aktivisten Veli Encü und vier weitere Personen, darunter der ehemalige Ko-Bürgermeister von Dergûl, fortgesetzt. Der Staatsanwalt fordert eine Verurteilung nach dem Terrorparagrafen.

Vor einem türkischen Gericht in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak) hat heute der dritte Verhandlungstag im Prozess gegen fünf Personen aus dem Umfeld der Demokratischen Partei der Völker (HDP) stattgefunden. Angeklagt sind der Aktivist Veli Encü, der beim Roboskî-Massaker im Dezember 2011 insgesamt 19 seiner Angehörigen, darunter auch seinen Bruder Serhat Encü verlor, und sich für die Aufklärung des Massakers mit 34 Toten einsetzt, der ehemalige Ko-Bürgermeister der Gemeinde Dergûl (Kumçatı), Mehmet Demir, sowie die HDP-Mitarbeiter Salih Kerçin, Mazlum Güzel und Şehmus Kerçin. Bis auf Salih Kerçin befinden sich die Betroffenen wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ seit dem 24. Mai 2019 in Haft.

Die Verhandlung vor der 1. Großen Strafkammer am Schwurgericht Şırnak fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der Staatanwalt hat im Fall von Demir, Güzel, Encü und Şehmus Kerçin auf eine Verurteilung nach Terrorparagrafen plädiert. Für Salih Kerçin forderte er dagegen Freispruch. Der Termin für die Urteilsverkündung wurde für diesen Donnerstag angesetzt.