Guerillaaktionen und Luftangriffe in Nord- und Südkurdistan

Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG hat sich in einer Stellungnahme zu Guerillaaktionen gegen die türkische Armee in Colemêrg und Sîdekan sowie zu Luftangriffen auf die Medya-Verteidigungsgebiete geäußert.

Die Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) haben sich zu Aktionen der Guerilla gegen das türkische Militär in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) und in der südkurdischen Sîdekan-Region geäußert. Berichte regierungstreuer Medien, wonach es bei Luftangriffen auf die Medya-Verteidigungsgebiete Verluste bei der Guerilla gegeben haben soll, wurden von den HPG dementiert.

Die Aktionen gegen die türkische Armee, an denen sich neben Mitgliedern der HPG auch Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA-Star beteiligt haben, fanden nach Angaben der Volksverteidigungskräfte im Rahmen der „revolutionären Offensive im Gedenken an die Gefallenen Şehîd Bager und Şehîd Ronya“ statt. Nähere Einzelheiten wurden in einer aktuellen Bilanz aufgelistet:

„Am 7. Mai führten unsere Kräfte in Colemêrg im Kreis Çelê (Çukurca) eine Aktion gegen die Besatzungstruppen am Koordine-Gipfel durch. Dabei wurden die feindlichen Stellungen effektiv unter Beschuss gesetzt. Die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten konnte nicht festgestellt werden”. Der an der Grenze zu den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten gelegene Koordine-Gipfel stellt eines der Hauptquartiere der türkischen Armee in der Region dar und ist ein wichtiges Koordinationszentrum für Angriffe auf die von der Guerilla kontrollierten Gebiete.

Weitere Aktion in Şemzînan

„Am 8. Mai griffen unsere Einheiten im nahegelegenen Şemzînan (Şemdinli) den Sivri-Gipfel an. Dieser Gipfel liegt in unmittelbarer Nähe der Militärbasis Bezelê und soll die Sicherheit des Stützpunktes gewährleisten. Die Stellungen und Unterstände auf dem Tepê Sivri wurden von unseren Kräften aus zwei Seiten ins Visier genommen. Auch hier konnte das Ergebnis der Aktion nicht ermittelt werden. Im Anschluss bombardierte die türkische Luftwaffe den nahegelegenen Tepê Sor und die Umgebung des Gipfels. Zu Verlusten in unseren Reihen ist es nicht gekommen.

Türkische Militärstellungen in Sîdekan angegriffen

Etwa zeitgleich gingen unsere Kräfte in der südkurdischen Sîdekan-Region gegen feindliche Militärstellungen auf dem Tepê Lêlîkan vor. Alle Stellungen und Unterstände wurden wirksam getroffen, daraufhin bombardierten Kampfflugzeuge die Hänge der Gipfel Şehîd Şervan und Lêlîkan. Hier konnten unseren Kämpferinnen und Kämpfern ebenfalls keine Verluste zugefügt werden.”

Luftangriffe auf Südkurdistan

Die HPG-Pressestelle äußert sich in ihrer Erklärung auch zu Luftschlägen der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete. Wie es heißt, seien in den vergangenen zwei Tagen Angriffe auf die Gebiete Heftanîn, Gare, Avaşîn und die Zap-Region geflogen worden. Fast täglich fliegt die türkische Luftwaffe Angriffe auf die Region, bei denen fast immer auch zivile Siedlungsgebiete betroffen sind. Die Autonomieregierung in Hewlêr (Erbil) reagiert nicht auf die Grenzverletzungen durch die Türkei.