Guerilla feiert Aufnahme des bewaffneten Kampfes

Mit einer spektakulären Zeremonie haben die Volksverteidigungskräfte in den Medya-Verteidigungsgebieten den 34. Jahrestag des Beginns des bewaffneten Befreiungskampfes gefeiert. Murat Karayilan beteiligte sich mit einer bewegenden Rede an der Feier.

Mit einer spektakulären Zeremonie haben die Volksverteidigungskräfte in den Medya-Verteidigungsgebieten den 34. Jahrestag des Beginns des bewaffneten Befreiungskampfes gefeiert.

An den Feierlichkeiten nahmen neben Guerillakämpferinnen und Kämpfern auch die Kommandierenden des HPG-Hauptquartiers Zozan Çewlîg, Bahoz Erdal und Koçero Urfa, Emine Erciyes vom Oberkommando des Hauptquartiers der Freien Fraueneinheiten YJA-Star (Yekîtîya Jinên Azad) und Murat Karayilan, Oberkommandierender der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) teil.

Das Gelände hatten Mitglieder der HPG zuvor mit Fahnen der PKK, KCK, HPG und YJA-Star sowie des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan und Transparenten des legendären Guerillakommandanten Mahsum Korkmaz (Egîd) geschmückt. Unter dessen Verantwortung hatte die kurdische Guerilla am 15. August 1984 in Dih (Provinz Sêrt) den ersten Angriff gegen die türkische Besatzungsmacht durchgeführt.

Die Feierlichkeiten begannen zunächst mit einer Schweigeminute für die Gefallenen der kurdischen Freiheitsbewegung. Anschließend hielt Karayilan eine bewegende Rede. Darin betonte er, dass der Widerstand der Kurdinnen und Kurden den türkischen Staat und dessen rassenfanatische Politik bereits besiegt habe.

Weiter wies Karayilan auf die anhaltende Gefahrensituation der Region hin. Für die Demokratie werde der Kampf gegen die türkische Besatzung und die aus Überresten der al-Qaida bestehenden dschihadistischen Gruppen, die ethnisch motivierte Säuberungsfeldzüge in Kurdistan durchführen, weitergehen. „Die gesamte Welt wird Zeugin eines sehr harten Krieges werden“, sagte Karayilan.

Allumfassender Krieg gegen kurdische Bevölkerung

„Sowohl die AKP und MHP, Ergenekon und al-Qaida führen einen Krieg gegen unser Volk. Zunächst griffen diese Kräfte die Revolution von Rojava an. Auf Kobanê fand ein umfangreicher Angriff statt. Anschließend nahmen sie Şengal, Mexmûr, Kerkûk und den Rest Südkurdistans ins Visier. In Nordkurdistan tobt seit bereits drei Jahren ein harter Krieg. Der türkische Staat unter Federführung der AKP-MHP-Regierung führt einen allumfassenden Krieg gegen die kurdische Bevölkerung durch, um den Geist des 15. August zu zerschlagen und somit den totalen Genozid zu vollziehen. Auch der Angriff auf Imrali kommt einer Kriegserklärung gegen unser Volk gleich“, so Karayilan.

Krieg richtet sich gegen gesamte Nation

In diesen drei Jahren habe die türkische Besatzungsmacht die Guerilla unter Einsatz aller erdenklichen Mittel angegriffen, sagte Karayilan. „Im gleichen Atemzug fand ein Vernichtungsfeldzug gegen die politischen Demokratiekräfte des kurdischen Volkes und der Türkei statt. Unzählige Menschen wurden verhaftet. In fast allen Kommunen Nordkurdistans wurden die gewählten Bürgermeister*innen abgesetzt und durch staatliche Treuhänder ersetzt“, erinnerte der Oberkommandierende der HPG. Eben deshalb handele es sich hierbei nicht nur um einen Krieg gegen eine Organisation. Der Krieg der türkischen Besatzungsmacht richte sich gegen die gesamte kurdische Nation. Es sei wahr, dass die türkische Regierung darauf aus sei, zunächst die PKK zu beseitigen, um im weiteren Verlauf ihrer Vernichtungspolitik die Revolution in Rojava zu zerschlagen und Südkurdistan zu besetzen, um somit die Errungenschaften des kurdischen Volkes zunichtemachen zu können, betonte Karayilan.

Nationale Einheit ist lebenswichtig

Karayilan unterstrich die Bedeutsamkeit der nationalen, kurdischen Einheit und betonte, dass die Guerilla die Bevölkerung und Interessen Kurdistans unter allen Umständen verteidigen werde:

„In dieser historischen Phase ist die nationale Einheit lebenswichtig. Der Prozess, den wir aktuelle durchlaufen, ist ungewöhnlich. Es besteht eine ernstzunehmende Gefahr für die Zukunft unseres Volkes. Die Guerilla wird überall in Kurdistan, ganz gleich wie die Bedingungen stehen, die kurdische Bevölkerung und die Interessen der Kurdinnen und Kurden verteidigen. Der Kampf der Freiheitsguerilla gegen die türkische Besatzung und gegen die Überreste aus al-Qaida ist ein Kampf für die Demokratie in der gesamten Region. Ohne Zweifel wird die Guerilla der Freiheitsbewegung in diesem ehrwürdigen Kampf ihren Beitrag leisten, um den Sieg zu erringen. Die Jugend und die patriotische Bevölkerung Kurdistans sollten sich jedoch gleichermaßen ihrer Verantwortung angesichts dieser Phase bewusst sein und den Widerstand stärken.“