Dorf in Wan militärisch abgeriegelt

Das Dorf Kuçek in der Provinz Wan ist seit Tagen militärisch abgeriegelt. Jandarma-Einheiten verbrennen die Lebensmittel der Bevölkerung.

Seit etwa zehn Tagen ist das Dorf Kuçek (Aşkan) im Kreis Payîzava (Gürpınar) vom türkischen Militär abgeriegelt. Das Betreten und Verlassen des Dorfes ist verboten.

Der Kontakt zur Außenwelt ist abgebrochen, seit etwa einer Woche ist kaum bekannt, was dort vor sich geht. Die türkische Militärpolizei plündert die Häuser und weist die von der Dorfbevölkerung beschlagnahmten Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände in den Medien als „Materialien der Organisation“ aus.

Ein Anwohner, der sein Dorf nicht betreten kann, hat sich gegenüber ANF zu den Geschehnissen geäußert. Aus Sicherheitsgründen möchte er anonym bleiben. „Das Dorf wird belagert, man kommt weder hinein noch hinaus. Es heißt, dass es Hinweise auf einige Personen gegeben hat. Angeblich sollen sie die Organisation unterstützt haben. Seit einer Woche sind zehn bis 15 Hubschrauber über dem Dorf unterwegs. Der Zutritt ist verboten, sogar der Dorfvorsteher kommt nicht hinein. Niemand weiß, was im Dorf vor sich geht“, erklärte er.

Alles wird verbrannt

„Es werden Sachen aus den Häusern geholt und in der Mitte des Dorfes verbrannt“, berichtete der Dorfbewohner weiter. „Der Öffentlichkeit werden unsere Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände als Sachen der Organisation präsentiert. Was hat die gesamte Dorfbevölkerung mit den Leuten zu tun, von denen der Staat behauptet, dass sie flüchtig sind und gesucht werden?“

Der Dorfbewohner ist wütend über die staatliche Gewalt und erklärte: „Sie gehen in unsere Häuser und zerstören unsere Lebensmittel, und das wird dann ‚Operation‘ genannt. Wir nehmen diese Folter nicht hin und fordern unsere Rechte ein.“