Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) hat eine Bilanz zum aktuellen Kriegsgeschehen in den von der Türkei angegriffenen Medya-Verteidigungsgebieten vorgelegt. Seit der Nacht vom 23. auf den 24. April führt die türkische Armee unter Zuhilfenahme von dschihadistischen Söldnern aus Syrien eine Invasion in den Regionen Zap, Avaşîn und Metîna durch. Die kurdischen Guerillaorganisationen HPG und YJA-Star halten mit verschiedenen Offensiven dagegen.

Wie aus der Erklärung hervorgeht, fanden am Donnerstag (13. Mai) zwei Aktionen der „Luftverteidigungseinheiten Şehîd Delal Amed“ statt. Der Angriff in Zap richtete sich gegen Besatzungstruppen auf dem Gipfel Şehîd Serxwebûn, in Avaşîn wurden Soldaten auf dem Girê Şehîd Serdar getroffen. „Bei beiden Aktionen wurden die anvisierten Ziele erfolgreich getroffen“, heißt es dazu.

Revolutionäre Offensive Cenga Xabûr

Am Freitag hatten die HPG mitgeteilt, dass die türkische Armee vom Gipfel Zendura in Metîna aus eine Luftoperation gestartet hat. Ziel der mit Kampfhubschraubern durchgeführten Operation sind das Dorf Kêste und benachbartes assyrisches Siedlungsgebiet. Die Guerilla führte bereits kurz nach Beginn der Operation mehrere Angriffe gegen beteiligte Militäreinheiten durch, bei der ersten Aktion wurde ein Soldat erschossen. Anschließend rückten die Kämpfer:innen koordiniert aus drei Fronten vor, es folgte ein etwa 45-minütiges Gefecht. Der Tod von zwei weiteren Soldaten wurde festgestellt, ein weiterer ist verletzt worden. Bevor sich die Besatzungstruppen wieder auf den Zendura zurückzogen, wurde das Kampfgebiet mit Haubitzen bombardiert. Später am Tag folgten Luftschläge durch Kampfflugzeuge, bevor die toten und verletzten Soldaten evakuiert wurden.

„Der türkische Staat ließ verlauten, dass bei diesen Aktionen nur ein Soldat getötet worden sei und wir zwei Mitglieder der Guerilla verloren hätten. Diese Angaben entsprechen nicht der Wahrheit. Der Tod von drei Besatzern ist unsererseits sicher festgestellt worden, einer wurde verwundet. Zu Verlusten in unseren eigenen Reihen ist es nicht gekommen“, erklären die HPG.

In Avaşîn nahm die Guerilla gestern Abend türkische Truppen im Gebiet Qela Mamreşo ins Visier. Der Beschuss erfolgte mit schweren Waffen, wie viele Soldaten getroffen wurden, ist unklar.

Angriffe der türkischen Luftwaffe

Eine abschließende Auflistung türkischer Luftangriffe in den Medya-Verteidigungsgebieten sieht wie folgt aus:

14. Mai, 23.00 bis 00.00 Uhr: Bombardierungen der Region Koordine durch Hubschrauber und Kampfjets.

15. Mai, 2.00 Uhr: Luftschläge gegen Çemço in der Zap-Region durch Kampfjets; 21.20 bis 1.30 Uhr: Hubschrauberaktivitäten über Mamreşo, Aris Faris und Mervanos in Avaşîn.

16. Mai, 6.20 Uhr: Luftschläge im Gebiet Dola Konferansê in Avaşîn durch Kampfjets.