Şengal protestiert gegen türkische Angriffe

In Şengal haben Hunderte Menschen gegen die türkischen Besatzungsangriffe auf Südkurdistan protestiert. Die Jugend erklärte: „Wir sind bereit, gegen die Besatzung zu kämpfen.“

In Kurdistan wächst der Widerstand gegen die türkische Besatzungsoffensive „Operation Kralle“. Täglich ziehen unzählige Menschen auf die Straße, um ihrem Protest gegen die invasiven Ambitionen Ankaras Ausdruck zu verleihen. In Şengal, dem Hauptsiedlungsgebiet der Ezidinnen und Eziden im Nordirak, hat eine Demonstration gegen die türkische Besatzungspolitik stattgefunden. Hunderte Bewohner*innen aus der Region versammelten sich in Sinunê (Sinun) vor dem Sitz der Volkskommune und marschierten unter Parolen wie „Erhebe dich gegen die Invasion der Türkei“ und „Nieder mit Verrat, es lebe der Widerstand“ durch die Kleinstadt. Zu der Demonstration hatten die ezidischen Jugend- und Frauenverbände sowie die Frauenbefreiungsbewegung TAJÊ aufgerufen.

Die Abschlusskundgebung des Protests, der auf dem Mifriq-Platz endete, wurde mit einer Rede des Jugendaktivisten Şiqab Reşo eingeleitet. Reşo erklärte zunächst, der türkische Staat wolle seine neoosmanischen Träume im gesamten Mittleren Osten umsetzen. Anschließend sagte der Aktivist: „In diesem Moment besetzt die Türkei Südkurdistan und den Irak. Mit invasiven Angriffen wird die angestammte Bevölkerung getötet. Efrîn und Syrien sind nur zwei Beispiele der auf Massakern und Besatzung beruhenden Politik des türkischen Staates, der jeden Tag internationales Recht mit Füßen tritt und seine Angriffe fortsetzt. Die Türkei, die mit Unterstützung der PDK und des Barzani-Clans den Süden besetzt, mischt sich in militärische, bildungstechnische, wirtschaftliche, kulturelle und andere Belange dieses Landes ein. Die Besatzung hat mittlerweile eine Phase erreicht, in der Hakan Karaçay, türkischer Botschafter in Hewlêr (Erbil), sich verhält, als sei er Präsident der Föderalen Region Kurdistan.“

Reşo bemerkte außerdem, dass es etliche türkische Militärstützpunkte in Südkurdistan gibt, deren Bau von der Autonomieregierung genehmigt wurde. „Tagtäglich bombardiert die türkische Luftwaffe zivile Wohngebiete und zerstört unsere Anbauflächen, Weingärten und Häuser. Zuletzt wurde in Zaxo Emin Saleh vom Stamm der Simoqiya vom türkischen Staat getötet. Mit Unterstützung der Barzanis werden zudem die Medya-Verteidigungsgebiete und insbesondere Xakurke angegriffen. Doch die Guerilla vertreibt die Besatzer mit einem selbstlosen Einsatz.

Als die ezidischen Jugend- und Frauenverbände grüßen wir den Widerstand der Guerilla in Xakurke. Wir sind bereit, unseren Platz in den Reihen des Kampfes gegen die Besatzung einzunehmen. Wir rufen die Jugend in Südkurdistan und dem irak auf, sich mit dem Geist von Şîladizê zu erheben und auf die Straßen zu strömen.”