13 Tote bei Guerillaaktionen in Nord- und Südkurdistan

Die Guerilla setzt aus Anlass des Jahrestags des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK am 15. August 1984 ihre Aktivitäten gegen die türkische Armee fort. Mindestens dreizehn Militärs wurden in den letzten Tagen in Nord- und Südkurdistan getötet.

Bei Angriffen der Guerilla in Nord- und Südkurdistan sind in den letzen Tagen mindestens dreizehn Angehörige der türkischen Armee getötet worden. Wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Übersicht zu den Ergebnissen der Aktionen aus Anlass des Beginns des bewaffneten Kampfes der PKK mitteilt, sind etwa 200 Kilogramm Sprengstoff vom türkischen Militär beschlagnahmt worden.

Sechs der dreizehn getöteten Militärs starben den HPG zufolge am vergangenen Dienstag (10. August) bei Elkê (tr. Beytüşşebap) in der nordkurdischen Provinz Şirnex (Şırnak). Laut der Bilanz gehörten die Soldaten einer verdeckten Einheit an, die im Gebiet Deriyê Qaçê am Kato Jirka Hinterhalte gegen die Guerilla verlegte. Getroffen wurde die Einheit mittels Sabotage-Taktik. Zur Evakuierung der Toten aus dem Kampfgebiet rückten Hubschrauber an. Die HPG weisen darauf hin, dass die Aktivitäten von verdeckten Militäreinheiten in der Region andauern.

Sniper-Aktion von YJA Star

In der südkurdischen Region Heftanîn sind türkische Besatzungstruppen am Mittwoch (11. August) von einer Scharfschützin der Frauenguerilla YJA Star ins Visier genommen worden. Die Aktion ereignete sich in Bektorya und zielte auf Soldaten auf dem Gipfel Kato Sulê. Ein Militär wurde dabei erschossen.

Granatwerfer in Metîna zerstört

In Metîna fand am gestrigen Donnerstag ein koordinierter Guerillaangriff gegen Stellungen der Besatzungstruppen am Girê Azad statt. Bei dem Beschuss wurde eine Stellung samt einem Granatwerfer vernichtet, alle drei sich in dem Unterschlupf befindlichen Soldaten wurden getötet. Auch ein weiterer Unterstand wurde getroffen. Durch den Beschuss entstand massiver Sachschaden. Die HPG dementieren Berichte der regierungsnahen türkischen Presse, wonach drei ihrer Mitglieder bei dieser Aktion ums Leben gekommen seien: „Unsere Kräfte haben keine Verluste erlitten.“ Weiter teilen die HPG mit, dass die Qaşûra-Linie in der Zeit von 19.20 bis 23.00 Uhr von türkischen Hubschraubern überflogen worden ist. „Infolge einer erfolgreichen Intervention unsererseits mussten sich die Maschinen aus der Region zurückziehen.“

Angriff in Avaşîn verhindert

In Avaşîn sind die türkischen Besatzungstruppen gestern bei einem Vormarsch auf die Guerillatunnel am Girê Sor von den dortigen Kämpferinnen und Kämpfern attackiert und zurückgedrängt worden. Der Beschuss führte zu mindestens einem Verlust in den Reihen der Angreifer.

Guerillasabotage in Werxelê

Auch die Tunnelanlage in Werxelê befindet sich nach wie vor im Fokus der Invasionstruppen. In der Nacht zu Freitag gab es wieder den Versuch, Sprengungen an der Verteidigungsanlage durchzuführen. Die Guerilla kam den Besatzern zuvor und führte zunächst eine Sabotageaktion durch. Direkt im Anschluss daran wurden die Soldaten aus dem Nahabstand unter Beschuss gesetzt. Die HPG konnten den Tod von zwei Militärs feststellen. Die rund 200 Kilogramm Sprengstoff, die geflüchtete Soldaten im Kampfgebiet zurückließen, wurden beschlagnahmt.

Angriffe der türkischen Luft- und Bodentruppen

Zu jüngeren Angriffen türkischer Luft- und Bodentruppen in Südkurdistan heißt es abschließend in der Bilanz: „Am 11. August wurde das Bektorya-Gebiet in Heftanîn mit Haubitzen bombardiert. Am 12. August ist zwischen 23.30 und 00.30 Uhr nahe Kanî Masî bei Amêdî das Umland der Dörfer Êdînê, Dêşîşê und Seraru sowie das Guerillagebiet Koordine mit Kampfhubschraubern bombardiert worden. In der Zeit von 21.00 bis 22.20 wurden in Avaşîn über den Regionen Mervanos, Tabura Ereba und Banista Hubschrauberaktivitäten verzeichnet. Den gesamten Tag über kam es in Werxelê zudem zu Attacken auf Verteidigungsstellungen mit schweren Waffen und Sprengkörpern. Die Gegend wird weiterhin von Aufklärungsdrohnen überflogen. In Zap wurde etwa zur selben Zeit das Gebiet Tîpa T von Kampfhubschraubern bombardiert. Zu Verlusten bei der Guerilla führten diese Angriffe nicht.