Türkische Drohne bombardiert Kontrollpunkt nahe Amûdê

Eine türkische Drohne hat einen Kontrollpunkt der nordostsyrischen Selbstverteidigungskräfte HXP bombardiert. Verletzt wurde niemand, es entstand Sachschaden.

Checkpoint der Selbstverteidigungskräfte erfasst

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens ist ein Kontrollposten der Selbstverteidigungskräfte „Hêzên Xweparastinê“ (HXP, auch bekannt als Erka Xweparastin) von einer der Türkei zugeschriebenen Kampfdrohne attackiert worden. Wie die Nachrichtenagentur Hawarnews berichtete, ereignete sich der Angriff am späten Sonntagabend unweit der Ortschaft Keramê, die zwischen den Kleinstädten Amûdê und Dirbêsiyê liegt. Demnach verursachte der Luftschlag Sachschaden in noch unbekanntem Ausmaß. Menschen wurden offenbar nicht verletzt.

Türkischer Drohnenterror ist Alltag für die Menschen in Nord- und Ostsyrien. Die fliegenden Tötungsmaschinen bewegen sich in dem von den USA und Russland kontrollierten Luftraum über Syrien unbehelligt. Seit Beginn des Drohnenkrieges gegen die Region im Sommer 2020 hat die Türkei hunderte Angriffe mit unbemannten Fluggeräten verübt. Angriffsziele sind die Zivilbevölkerung, die Selbstverwaltung und ihre Sicherheitskräfte.

Laut den Daten der NGO Rojava Information Center (RIC) flogen türkische Drohnen in diesem Jahr bereits rund 120 Angriffe. Dabei wurden mehr als 30 Menschen getötet und über 60 weitere verletzt. Unter den jüngsten Opfern des türkischen Staatsterrors war auch der Asayîş-Kommandeur Metin Dinç. Der Kurde war aus Nisêbîn (tr. Nusayin) nach Rojava gegangen und hatte jahrelang gegen den IS gekämpft, bevor er Teil der inneren Sicherheit Nord- und Ostsyriens wurde. Er wurde am 3. September bei einem Drohnenangriff vor dem Gefängnis in Qamişlo getötet, in dem auch IS-Terroristen inhaftiert sind.