Das Stadttheater Amed veranstaltet vom 4.-13. Mai ein Theaterfestival unter dem Motto „Von den Träumen bis zur Freiheit“. Insgesamt werden zwölf Theaterstücke aufgeführt. Neben den Auftritten von Theatergruppen aus Istanbul, Wan, Silêmanî, Kerkûk und Mahabad sind Veranstaltungen und Workshops zu verschiedenen Themen geplant. Die Abschlussveranstaltung ist ein Konzert von Rojhilat Ma.

Die Schauspielerin Berfin Emektar erklärt zum Motto des Festivals „Von den Träumen bis zur Freiheit“ (Ji Xewn û Xeyalan Ber Bi Azadîyê): „Kunst beginnt mit einem Traum und endet mit der Freiheit.“

Seit die Stadtverwaltung von Amed unter Zwangsverwaltung gestellt worden ist, versuchen die Theaterschaffenden in der Stadt ihre Arbeit in Eigeninitiative fortzusetzen. Ein besonderes Problem sind die fehlenden Räumlichkeiten. „Es gibt nur eine städtische Bühne, die viel zu klein ist. In Amed leben 1,5 Millionen Menschen und der Zuschauerraum bietet Platz für 80 Personen“, erklärt Berfin Emektar. Straßentheater sei aufgrund des in der Türkei herrschenden Ausnahmezustands nicht erlaubt und die Nutzung von Schulsälen sei ebenfalls verboten worden, so die Schauspielerin.

Auch die Finanzierung des Festivals ist problematisch, da seit zwei Jahren keine öffentlichen Gelder mehr bereitgestellt werden. Die teilnehmenden Theatergruppen verzichten auf ihre Gage und tragen teilweise sogar ihre Fahrtkosten selbst.