Bilder von inhaftierter Journalistin werden in Genf ausgestellt

Die Gemälde der in der Türkei inhaftierten kurdischen Journalistin und Künstlerin Zehra Doğan wurden in Genf ausgestellt.

Die Bilder der inhaftierten Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan, die sie im Gefängnis auf Zeitungspapier gemalt hat, werden derzeit in Genf ausgestellt. Die Ausstellung, organisiert von der Schweizer Amnesty International-Sektion, wird auch von der Genfer Gemeinde unterstützt und geht bis zum 10. Dezember, dem Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. An der Eröffnungsgala der Ausstellung nahmen neben zahlreichen Besucher*nnen auch der Genfer Bürgermeister Remy Pagani, die ehemalige Ko-Bürgermeisterin von Sûr, Fatma Şık sowie die Vorsitzende der ai-Sektion Genf, Emily Baud teil.

Genfs Bürgermeister Remy Pagani sprach über die Beobachtungen, die er bei früheren Besuchen in Amed machte und fügte hinzu, dass die Lage der Menschenrechte in der Türkei besorgniserregend sei. „In einer Zeit wie dieser ist es ausgesprochen wichtig, Solidarität für die verhafteten Journalisten zu empfinden“, so Pagani.

Rosida Koyuncu, Reporter von Kedistan, berichtete über die Ereignisse in Cizîr, Nisêbîn und Sûr und darüber, dass Menschen während der Belagerung des türkischen Staats bei lebendigem Leib verbrannt und Journalisten, die Zeugen dieser Geschehnisse wurden, entweder ermordet oder inhaftiert wurden.

Die Kedistan-Redakteurin Naz Öke erzählte von ihrem Treffen mit Zehra Doğan und machte das Publikum auf die Bedingungen aufmerksam, unter denen sie ihre Bilder malt. „JournalistInnen, die wegen der bloßen Weitergabe von Informationen verhaftet wurden, müssen freigelassen werden“, forderte Öke.

Die Vorsitzende der Genfer Amnesty International, Emily Baud sagte, es sei nicht mehr möglich, von einer Demokratie in der Türkei zu sprechen. Sie berichtete ebenfalls von den zahlreichen Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Oppositionellen, die sich in türkischen Gefängnissen befinden, einschließlich der Mitarbeiter von Amnesty International.

Fatma Şık, die ehemalige Ko-Bürgermeisterin von Sûr, bezeichnete die Ereignisse in Sûr als "Völkermord" und rief die Menschen zu Solidarität mit dem kurdischen Volk auf.

Die Ausstellung umfasst Gemälde, die den Tod und die Zerstörung von Kurdistan darstellen und kann bis zum 10. Dezember im Café Alhambra besichtigt werden.