Armenische Pilgerkirche verschwunden
An der Stelle, an der die historische armenische Pilgerkirche im Dorf Hacıkaş bei Wan-Erdîş (Erçiş) stand, sind nur noch ein paar wenige Grundsteine zurückgeblieben.
An der Stelle, an der die historische armenische Pilgerkirche im Dorf Hacıkaş bei Wan-Erdîş (Erçiş) stand, sind nur noch ein paar wenige Grundsteine zurückgeblieben.
Die historische armenische Kirche im Dorf Hacıkaş bei Wan-Erdîş (Erçiş) war zunächst vom türkischen Staat zerstört worden, bevor die zurückbleibende Ruine im Laufe der Zeit durch Raubgräber vollkommen vernichtet wurde. Die Geschichte von Hacıkaş ist vom friedlichen Zusammenleben der armenischen und kurdischen Bevölkerung ebenso geprägt wie von den Angriffen des türkischen Staates. Dreimal wurde das Dorf vom türkischen Militär geräumt und niedergebrannt. Während dem Zîlan-Massaker (Komkujiya Geliyê Zîlanê) im Jahr 1930, bei dem bis heute unklar ist, wie viele Opfer die Katastrophe gefordert hat, da Schätzungen über die Zahl der Toten zwischen 15.000 und 55.000 schwanken, wurde auch ein Großteil der Bevölkerung von Hacıkaş vom türkischen Staat umgebracht. Die, die das Massaker überlebten, wurden vertrieben. Nach dem Zîlan-Massaker wurde das Dorf vollständig geräumt. Die Kräfte des türkischen Staates zerstörten während der Ermordung Tausender Menschen auch die armenischen und kurdischen Bauwerke der Region. Das Berühmteste in der Gegend war die armenische Pilgerkirche.
Im Laufe der Zeit wurde die Ruine durch Raubgrabungen fast restlos zerstört. Heute bleiben von der Kirche nur noch einige wenige Grundsteine zurück. Wann das wichtige armenische Pilgerzentrum erbaut wurde, bleibt weiterhin im Dunkeln.
Die Bewohner*innen von Hacıkaş berichten gegenüber ANF: „Vor langer Zeit kamen Armenier von weit her als Pilger nach Hacıkaş … Damals hieß das Dorf Kaş. Die Armenier, die die Kirche besuchten, erhielten den Titel eines Pilgers. Deswegen heißt unser Dorf heute Hacıkaş. Diese wertvolle historische Struktur ist mit der Zeit verschwunden.“
Nach Angaben einiger Dorfbewohner*innen soll sich an selber Stelle ein dreitausendjähriges urartäisches Heiligtum befunden haben.