Fake News zur Verschleierung von Kriegsverbrechen
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eine Meldung des türkischen Verteidigungsministeriums dementiert, wonach mehrere ihrer Mitglieder am Dienstag bei einem Angriff in Nord- und Ostsyrien getötet worden seien. „Diese Behauptung entbehrt jeglichem Wahrheitsgehalt“, kommentierte QSD-Pressesprecher Farhad Şamî den Bericht. Es handele sich um eine bewusst gestreute Desinformation zur Verschleierung des verheerenden Luftangriffs der Türkei am Vortag in Sirrîn, sagte er. Bei dem Angriff auf einen Marktplatz in der südlich von Kobanê gelegenen Gemeinde waren zwölf Zivilist:innen ums Leben gekommen, darunter mehrere Kinder. Viele weitere Menschen wurden verletzt.
Insgesamt vierzehn Angehörige der QSD sollen laut der Darstellung des türkischen Verteidigungsministeriums am Vortag umgekommen sein. Wo genau sich der vermeintliche Angriff zugetragen haben soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. In einem Beitrag auf X wird lediglich von einer Gegend im „Gebiet der Operation Friedensquelle“ gesprochen, wie die Türkei zynisch einen Teil der von ihr besetzten Regionen in Syrien nennt.
40 getötete Zivilist:innen seit Jahresbeginn
Die Türkei verbreitet häufig Meldungen über die „Neutralisierung“ von QSD-Mitgliedern, die parallel zu tödlichen Angriffen durch ihre Streitkräfte oder ihre dschihadistische Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) auf die Zivilbevölkerung Nord- und Ostsyriens oder die zivile Infrastruktur gestreut werden. Die Demokratische Selbstverwaltung kritisierte in der Vergangenheit immer wieder, dass es sich hierbei um eine systematische Methode der Führung in Ankara handele, die öffentliche Meinung zu manipulieren und eine Grundlage für weitere Angriffe gegen die Region zu schaffen. Nach Angaben von Şamî wurden seit Jahresbeginn mindestens 40 Zivilpersonen bei Luft- und Artillerieangriffen gegen Nord- und Ostsyrien getötet. Über 270 weitere Menschen seien im selben Zeitraum verletzt worden. Die meisten Opfer forderte die Friedenswache am Tişrîn-Staudamm. Dort kamen seit Beginn der friedlichen Aktion 22 Personen ums Leben, 217 wurden verwundet.