Irakischer Präsident: Türkei begeht Umweltverbrechen

Der irakische Präsident Barham Salih wirft der Türkei vor, mit den Abholzungen in Südkurdistan ein „Umweltverbrechen“ zu begehen.

Seit dem 23. April versucht die Türkei, die südkurdischen Regionen Metîna, Avaşîn und Zap zu besetzen. Die türkische Armee zerstört dabei nicht nur durch breite Bombardierungen fremdes Territorium, sondern rodet systematisch die ausgedehnten Wälder, um der Guerilla Rückzugsgebiete zu nehmen und das Holz zum eigenen Profit zu verkaufen. Der irakische Präsident Barham Salih wirft Ankara vor, mit den Abholzungen in Südkurdistan ein „Umweltverbrechen“ zu begehen.


„Neben der Verletzung der Rechts auf Souveränität, der Gewalt und Vertreibung von Zivilisten wird mit dem Abholzen von Wäldern in Hirurê, Batîfa und anderen Grenzgebieten in der Region Kurdistan gegen die Menschlichkeit verstoßen und ein nicht zu übersehendes Umweltverbrechen begangen”, schrieb Salih im Kurznachrichtendienst Twitter. „Unsere Pflicht ist es, diesen Zustand zu stoppen und die Verantwortlichen zu bestrafen. Dazu müssen wir eine praktische Koordination mit der Regionalregierung aufbauen.“

KCK ruft auf, sich gegen Umweltzerstörung zu erheben

Das Außenkomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hatte in dieser Woche bereits Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie Ökologiebewegungen aufgerufen, ihre Stimme gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan (Irak) und die damit verbundene Umweltzerstörung zu erheben. Die Besatzungsoperationen der Türkei seien nicht nur eine Katastrophe in den Lebensbedingungen der Menschen in den Kriegszonen, sondern stellten auch eine existentielle Katastrophe für die Natur in der Region dar, heißt es in einer Stellungnahme des KCK-Außenkomitees. In den letzten Tagen war bekannt geworden, dass türkische Firmen auf irakischem Territorium im Grenzgebiet in Behdînan systematisch Wälder roden und das Holz in die Türkei bringen.