Zapatistinnen laden zu zweitem internationalen Frauentreffen ein

In den Bergen von Chiapas findet Ende Dezember das zweite internationale Treffen der „Frauen, die kämpfen“ statt. Im Mittelpunkt stehen wieder politische Debatten und Workshops, aber auch zahlreiche Sport- und Kulturveranstaltungen.

Vom 26. bis zum 29. Dezember findet in den Bergen von Chiapas das zweite internationale Treffen der „Frauen, die kämpfen“ statt. Zu der viertägigen Zusammenkunft im autonomen Gebiet der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (Ejército Zapatista de Liberación Nacional, EZLN) laden die zapatistischen Funktionsträgerinnen ein. Im Mittelpunkt stehen wieder zahlreiche politische Debatten und Workshops, aber auch Sport- und Kulturveranstaltungen.

Mehr als 7.000 Frauen nahmen im März des vergangenen Jahres im Caracol Morelia am ersten internationalen Treffen der „Frauen, die kämpfen“ teil. Unter ihnen befanden sich etwa 2.000 Zapatistinnen, die das dreitägige Festival organisiert hatten, und 5.000 Besucherinnen aus der ganzen Welt. Damit beteiligten sich mehr Frauen als erwartet an der internationalen Zusammenkunft. Angemeldet hatten sich nämlich nur knapp 650. Männer waren lediglich eingeladen, um zu kochen oder Kinder zu betreuen, was außerhalb des Geländes geschah.

Eines der Hauptanliegen des ersten zapatistischen Frauentreffens war 2018 die gemeinsame Unterstützung der Präsidentschaftskandidatur von Maria de Jesús Patricio. Im Rahmen der zahlreichen Diskussionen informierten unter anderem die Mütter von Verschwundenen und Opfern von Feminiziden über ihren Kampf gegen die Straflosigkeit. Mexiko verzeichnet mit sieben Frauenmorden am Tag eine der höchsten Feminizidraten Lateinamerikas. Die meisten Täter kommen jedoch straflos davon.

Von großer Bedeutung waren den Zapatistinnen, die an allen Diskussionsrunden teilnahmen, auch Gespräche über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Feministinnen aus städtischen Räumen und Indigenen in Chiapas.  

Nachfolgend dokumentieren wir die Übersetzung der Einladung der Zapatistinnen zum 2. Internationalen Frauentreffen:

An die Frauen, die überall auf der Welt kämpfen:
Schwester, Compañera, Frau, die kämpft:


Wir grüßen dich als Frauen, die wir sind, als indigene und zapatistische Frauen.
Vielleicht erinnerst du dich, wir haben beim Ersten Treffen gemeinsam vereinbart, wir müssen am Leben bleiben. Wir sehen jedoch ganz klar, das Massaker an und das Verschwunden machen von Frauen geht weiter. Frauen jeglichen Alters und aus jeglicher sozialen Bedingtheit. Sie bringen uns um, machen uns verschwinden, weil wir Frauen sind. Sie sagen uns außerdem immer noch, wir seien selbst daran schuld — weil wir uns kleiden, wie wir uns kleiden, weil wir uns dort bewegen, wo wir uns bewegen, weil wir zu bestimmten Uhrzeiten und an bestimmten Orten herumlaufen würden. Und somit fehlt niemals einer, eine innerhalb der schlechten Regierungen — Mann oder Frau — der, die sich nicht erblödet uns zu raten, wir sollten nicht vor die Türe gehen. Diesem Denken folgend sollen die Frauen immer schön im Haus eingeschlossen verbleiben, das Haus nicht verlassen, nicht studieren, lernen, nicht arbeiten gehen, sich nicht vergnügen — und sie sollen nicht frei sein.

Wir sehen klar, dass kapitalistische und patriarchale System verhält sich wie ein Richter, der den Spruch fällt, wir seien schuldig als Frauen geboren zu sein. Infolgedessen besteht unsere Strafe für dieses Delikt in der Gewalt gegen uns, in Tod und Verschwunden machen.

Es fällt schwer, Schwester und Compañera, dies in Worte zu fassen, denn einer solch großen Bösartigkeit und Boshaftigkeit ist es kaum möglich, einen Namen zu geben. Auch wenn heutzutage »Feminizid« dazu gesagt wird — oder was auch immer — ist keine Veränderung zu sehen. Der Mord an Frauen und ihr Verschwunden machen geht weiter. Später müssen unsere Familienangehörigen, unsere Freundschaften, unsere Bekannten noch darum kämpfen, dass wir nicht ein zweites mal ermordet und verschwunden gemacht werden — dann wenn die Schuldigen ohne Strafe gelassen werden oder gesagt wird, wir hätten eben Pech gehabt — oder schlimmer noch: Wir hätten es uns ja gesucht.

Mit Verlaub, Schwester und Compañera, das bedeutet und zeigt eine riesige Verblödung. Neben dem, dass uns gesagt wird, wir suchten den Tod, müssen wir noch gegen die Diskriminierung zu Hause, auf der Straße, bei der Arbeit, im öffentlichen Nahverkehr — durch Bekannte oder Unbekannte — kämpfen. Nein, wir sterben nicht, wir suchen den Tod nicht. Wir werden vergewaltigt, wir werden umgebracht, sie vierteilen uns, sie machen uns verschwunden.

Welche, die derart (wie oben) sprechen, sind machistische Männer  — oder Frauen mit machistischem Denken.

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Nun, Schwester, Compañera, so wie wir beim ersten Ersten Treffen vereinbart haben, am Leben zu bleiben, lebend zu sein — müssen wir (uns gegenseitig) offenlegen, was wir gemacht haben und was wir nicht gemacht haben, um diese Übereinkunft einzuhalten.

Darum rufen wir zu diesem Zweiten Internationalen Treffen der Frauen, die kämpfen auf — mit dem einzigen Schwerpunkt: Die Gewalt gegen Frauen.

Dieses Thema wird aus zwei Teilen bestehen: dem einen, der das Anzeigen und Offen machen (von Gewalt) beinhaltet; und dem zweiten, in dem es darum gehen wird: Was werden wir tun, um dieses Massaker, das sie uns antun, zu stoppen.

Nun, dazu laden wir dich ein, Schwester und Compañera: Uns zu versammeln, all unsere Wut heraus zu lassen und all das klar zu benennen, was sie überall auf der Welt tun.

Denn was wir sehen ist, als ob sie unseren Schmerz zerstückeln würden: Hier eine vergewaltigte Frau, dort eine verprügelte Frau; hier eine Verschwunden gemachte, dort noch eine Ermordete.

Das machen sie, damit wir denken sollen: Es ist ja das Problem einer anderen Frau an einem anderen Ort (als dem unseren), das uns nicht berühren wird, nicht so schlimm ist, die schlechten Regierungen werden es schon lösen.

Wir sehen jedoch, das stimmt nicht — denn es wird auch uns treffen oder eine uns Nahestehende. Ja, es ist schlimm, sehr schlimm — und die schlechten Regierungen werden nichts tun, außer Erklärungen abzugeben und zu sagen: Ja, sie werden das verfolgen — jedoch nicht die Mörder, die Vergewaltiger, die Entführer, sondern die Frauen, die mit Wut Scheiben einschlugen und Wände aus Stein besprühten und bemalten.

So ist das patriarchale kapitalistische System, Schwester und Compañera. So ist die Chose: Eine Fensterscheibe oder eine besprühte Wand hat mehr Wert als das Leben einer Frau.

Und so kann es nicht weiter gehen. Wirklich nicht.

Schau, wir erzählen dir: Vor einigen Jahren, vor unserem Aufstand, vor dem Krieg gegen das Vergessen, war auf den Fincas ein Huhn mehr wert als das Leben einer indigenen Frau. Nicht zu glauben? Nun doch, so drückten sich (damals) die Großgrundbesitzer aus. Heutzutage drücken sie sich noch mieser aus — gegenüber uns Frauen, die kämpfen — mit ihrem Gewimmer über und Skandalisieren einer zerbrochenen Fensterscheibe oder einer Wandparole, die die Wahrheit spricht.

Und die Wahrheit ist nicht nur, sie vergewaltigen, ermorden uns und machen uns verschwunden — das ja — aber die Wahrheit ist auch, wir verbleiben nicht so, als würde nichts passieren: wohlerzogen und gehorsam.

Sie greifen uns dermaßen an, dass es nahezu scheint, als ob darin ein Geschäft des Systems liegt. Wenn es mehr ermordete, verschwunden gemachte, vergewaltigte, Gewalt ausgesetzter Frauen gibt, so ergibt das mehr Gewinn. Vielleicht hält darum der Krieg gegen die Frauen nicht inne. Denn es ist nicht zu glauben, dass jeden Tag überall auf der Welt Frauen ermordet und verschwunden gemacht werden und das System nimmt weiterhin ruhig und zufrieden seinen Lauf — ist nur besorgt ums Bezahlen, ums Geld.

Auf einmal könnte es sein, dass — wenn wir am Leben bleiben, nicht vergewaltigt werden — damit das Geschäft ruiniert ist. Es müsste auch analysiert werden, ob mit dem Anstieg der Zahl vergewaltigter Frauen auch die Gewinne der großen Kapitalisten steigen. So viele geschlagene, verschwunden gemachte, ermordete Frauen — das macht so-und-so-viele Milliarden Dollar oder Euro oder was auch immer für eine Währung.

Wir wissen sehr wohl: Das System nimmt nur das wahr, was seinen Gewinn beeinträchtigt. Wir wissen sehr gut, das System macht durch Zerstörungen und Kriege Gewinne. Somit denken wir, dass die Gewalt, die wir erfahren — unsere Tode — für den Kapitalisten einen Gewinn bedeuten. Und unsere Leben, unsere Freiheiten, unsere Ruhe bedeuten Geldverluste für das System.

Somit möchten wir, dass du kommst und deine Anklage, deine Anzeige klar aussprichst. Nicht damit sie ein Richter, ein Polizist oder ein Journalist hört, sondern damit dich eine andere Frau hört — mehrere Frauen, viele Frauen, die kämpfen. Und so, Compañera und Schwester, wird dein Schmerz nicht allein sein und tut sich mit anderen Schmerzen zusammen. Von so vielen Schmerzen, die sich verbinden, geht nicht nur ein einziger sehr großer Schmerz aus, sondern eine Wut, die wie ein Samenkorn ist. Und dieses Samenkorn wächst durch Organisierung — und der Schmerz und die Wut werden zu Widerstand und Rebellion, wie wir hier sagen. Und wir warten nicht mehr darauf, ob das Unglück uns trifft oder nicht trifft; und wir fangen an, etwas zu tun. Als erstes: die Gewalt gegen uns zu stoppen; und danach: unsere Freiheit als Frauen, die wir sind, zu erobern.

Denn das ist unsere Erfahrung in unserer Geschichte als Frauen, Klein-Bäuerinnen, als Indígenas und Zapatistas.

Niemand wird uns Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit überreichen. Wir müssen kämpfen, Schwester und Compañera, kämpfen — um diese dem Befehlsgeber zu entreißen.

Die Einladung zum Thema: Gewalt gegen Frauen, liegt darum nicht nur darin, diese Gewalt zu denunzieren, sondern auch im Aussprechen von dem, was zu tun ist, was gemacht wurde und gemacht werden kann, um diese Verbrechen zu stoppen.

Wir wissen, denn wir haben es in deinen Beiträgen während des Ersten Treffens gehört und gesehen: Es gibt viele Formen und Arten als Frauen, die wir sind, zu kämpfen. Wir wissen, einige sagen, ihre Form sei die beste; die Art und Weise der Anderen tauge nichts; vieles wird gesagt. Es ist ok, wenn diskutiert wird, auch wenn zu keiner Übereinkunft gelangt wird.

Das Problem, das wir Zapatistinnen jedoch sehen, liegt darin: Wir müssen zuerst einmal am Leben sein, um darüber zu diskutieren und zu streiten, welche die beste Feministin ist. Und sie sind dabei, uns umzubringen und uns verschwunden zu machen.

Somit liegt die Einladung zu diesem Treffen in einem einzigen Thema: Die Gewalt gegen Frauen. Mit zwei Teilen: Anzeige/Anklage und Vorschläge, was zu tun ist, um diesen Krieg zu stoppen.

Es geht nicht darum, gemeinsam eine Vereinbarung darüber zu treffen, alle kämpfen in gleicher Form — denn jede hat ihre Art und Weisen, ihre Geographien und Zeiten. Von unseren unterschiedlichen Weisen zu hören, wird uns jedoch praktische Ideen geben — entsprechend dem, ob sie uns nützlich erscheinen oder nicht.

Das System möchte, wir sollten nur aus Schmerz, Verzweiflung, Angst und Ohnmacht aufschreien.

Jetzt geht es darum, gemeinsam aufzuschreien — aus Wut, Zorn und Empörung. Nicht jede jedoch vereinzelt an ihrem Ort — zerstückelt — so wie sie uns vergewaltigen und ermorden, sondern zusammen — jede nach ihrer Zeit, ihrem Ort und ihrer Art und Weise.

Auf einmal, Compañera und Schwester, lernen wir möglicherweise, nicht nur aus Wut aufzuschreien, sondern finden die Art und Weise, den Ort und die Zeit, eine neue Welt auszurufen.

Sieh mal, Schwester und Compañera, so wie es aussieht, müssen wir, um am Leben zu bleiben, eine neue Welt schaffen. Bis dahin hat es dieses System gebracht, dass wir nur leben können, wenn wir ihm endgültig ein Ende bereiten. Nein, das System nicht ein wenig ordnen und ihm ein schönes Gesicht aufsetzen, es bitten, sich gut zu benehmen, nicht so böse zu sein, es nicht zu übertreiben; nein. Es zerstören, ja, ihm ein Ende bereiten, zum Verschwinden bringen, sodass nichts übrig bleibt, nicht einmal seine Asche. So sehen wir das, Compañera und Schwester: entweder das System oder wir. Derart hat es das System eingerichtet — und nicht wir — als Frauen, die wir sind.

Und hier die Daten, zu denen wir dich einladen: Am 26. Dezember 2019 ist die Ankunft.
Der 27. Dezember, 28. Dezember und 29. Dezember 2019 sind die Tage, wo wir uns treffen, uns sprechen und uns zuhören. Am 29. Dezember 2019 werden wir das Treffen beenden.

Der Ort (des Treffens) wird das Semillero, das Saatfeld sein, welches wir jetzt »Weg-Spuren der Comandanta Ramona« nennen — im Caracol Wirbel unserer Sprachen, in der Zone Tsots Choj (in der Comunidad Morelia, im Autonomen Rebellischen Zapatistischen Landkreis 17. November) — derselbe Ort, an dem das erste Treffen stattfand.

Die Ankunft wird im Caracol sein; dort werden auch die Namensschilder und das Programm ausgegeben; und von dort werden dich die Compañeras Chauffeurinnen zum Semillero, dem Saatfeld bringen. Männern wird der Zugang dort nicht erlaubt sein — egal ob es anständige, gewöhnliche oder hilft-alles-nix Männer sind. Das heißt: Die Männer können sich nicht einmal zeigen oder von weitem unserer Zusammenkunft zuschauen, denn das Semillero wird durch die Berge geschützt.

Die Männer können im Caracol verbleiben, um zu warten — während wir uns versammeln als Frauen, die wir sind. Jedoch nur, wenn sie von einer Frau begleitet werden, die gewährleistet und sich verantwortlich macht, dass sie keine Bosheit verüben. Zu diesem Ort werden wir sagen, es ist ein »gemischter«, Ort — das heißt, dort können Männer und Frauen sein, die sich so bezeichnen.

Dort, an diesem Ort, wo die Männer sein können, kann ja vielleicht eine Kommission zapatistischer Frauen vom Treffen her plötzlich auftauchen, diesen einen Vortrag halten, was gerade beim Semillero angeklagt wird. Nun, damit sie Bescheid wissen., die Männer. Und falls sie ein wenig Schamgefühl haben, gehen sie und erzählen anderen Männern davon und sprechen ihnen vom Wichtigsten: Wir Frauen werden nicht (mehr) darauf warten, hoffen, dass sie begreifen, sich wohl verhalten und ihren Scheißdreck lassen. Wir Frauen werden uns stattdessen organisieren, um uns erst einmal zu verteidigen und daraufhin alles, Alles, ALLES verändern.

Eine weitere Sache, von der wir sprechen möchten, Compañera und Schwester, ist: Wir haben das, was wir beim Ersten Treffen schlecht gemacht haben, durchgesehen. Darum wollen wir das Treffen auch am selben Ort machen, um zu sehen, ob wir unsere Fehler korrigieren können.

Wir haben auch gesehen, dass bei der Registrierung und bei der Programmaufstellung des Ersten Treffens, diejenigen bevorzugt wurden, die gleich denken wie die Personen, die bei der Registrierung und Programmaufstellung unterstützt haben. Das heißt, es blieben Aktivitäten aus und es gab Frauen, die ihre Aktivität nicht durchführen konnten, weil als erstes, die gesetzt wurden, die gleich denken. Und wenn dann Anderes gemacht werden sollte, nun, dann gab es keine Zeit oder keinen Ort dafür.

Somit, damit sich nicht einschleicht, dass einige Frauen mehr wert sind als andere, werden wir zapatistische indigene Frauen alles von Anfang an machen — das heißt von Beginn an der Registrierung und Programmaufstellung.

Wir haben das noch nie gemacht, aber wir waren auch noch niemals zuvor Chauffeurinnen — und seht Ihr, wir haben es gelernt. Nun, vielleicht kriegen wir es nicht gut hin, passen wir es nicht gut an und das Programm geht nicht auf — nun, dann wird es es deshalb sein, weil wir am Lernen sind.

Nun denn, wir sind uns am Organisieren und verteilen die Arbeiten, damit es komplett von uns organisiert sein wird. Somit — wenn du deine Mail schickst (wir werden dir später die Email-Adresse und den Beginn der Registrierung bekanntgeben) — weißt du bereits, es ist eine von uns zapatistischen indigenen Frauen, die deine Mail öffnet, deinen Namen und deine Organisation, Gruppe oder Kollektiv notiert, oder dass du als Einzelne kommst. Wir werden dir mit etwas antworten, damit du weißt, wir haben deinen Namen auf der Liste. Und wenn dein Brief besagt, du wirst etwas machen, dann werden wir es ins Programm setzen. Darum bitten wir dich, wenn du dich registrierst, dass du es in spanisch machst, denn unsere Sprache ist eine Maya-Sprache. Wir können etwas spanisch, jedoch keine anderen Sprachen der Welt. Und falls wir uns irren und deinen Namen nicht aufgeschrieben haben, das ist kein Problem — denn wenn du hier ankommst, kannst du dich auch hier registrieren, und wir geben dir hier dein Namensschild für das Zweite Internationale Treffen der Frauen, die kämpfen.

Nun, somit weißt du bereits die Daten und den Ort. Du kannst dich bereits organisieren, um hierher zu kommen oder Eine schicken oder Eine beauftragen, dass sie dir erzählt und davon spricht, wie wir waren und was wir sagten. Und damit — obwohl du weit weg bist — wirst du wissen: Unsere Pflicht als Frauen, die kämpfen, besteht darin, das Lichtchen, das wir dir gaben, nicht erlöschen zu lassen. Denn auf einmal ist es nicht nur dazu da, zu leuchten, sondern ist auch nützlich, das verdammte patriarchale kapitalistische System in Flammen zu setzen.

Nun gut, Schwester und Compañera, im Moment ist das erst einmal alles. Wir werden dir später die Email-Adresse und Beginn der Registrierung bekanntgeben. Du weißt jedoch jetzt bereits das Wichtigste: Das Treffen findet am 26., 27., 28. und 29. Dezember 2019 statt — am selben Ort, wo das Erste Treffen war — und von woher wir dir diese Worte schreiben — und von dort schicken wir dir eine Umarmung, das heißt…

Aus den Bergen des Südosten Mexikos.

Koordinatorinnen der Zapatistischen Frauen
für das Zweite Internationale Treffen der Frauen, die kämpfen.

Quelle: https://www.chiapas.eu | Übersetzung: lisa - colectivo malíntzin