YPJ-Kämpferin Cûdî Egîd bei türkischem Drohnenangriff gefallen

Die YPJ-Kämpferin Cûdî Egîd ist bei einem türkischen Drohnenangriff in Nordsyrien gefallen. Die YPJ würdigen ihren mutigen Kampf gegen den IS und die Besatzung und schwören Rache.

Die YPJ-Kämpferin Cûdî Egîd ist bei einem türkischen Drohnenangriff gefallen. Das teilt die Pressestelle der Frauenverteidigungseinheiten YPJ mit. Der Angriff ereignete sich demnach am 11. Mai in der Gemeinde Çelebiyê, die zwischen Kobanê und dem besetzten Girê Spî (Tall Abyad) liegt.

Cûdî Egîd hieß mit bürgerlichem Namen Tuğba Karakoç und ist 1995 im nordkurdischen Amed (Diyarbakir) geboren. Die YPJ schreiben in ihrem Nachruf: „Die Frauenrevolution von Rojava ist ein heiliger Zufluchtsort für alle Menschen, die frei sein wollen. Unser uraltes Land hat große Heldinnen hervorgebracht. Die von den Herrschenden gezogenen Grenzlinien haben mit der Rojava-Revolution ihre Bedeutung verloren und die Einheit der Völker hat mit dem Widerstand mutiger Frauen gegen die Mentalität des Völkermords einen neuen Aufschwung erfahren.

Unsere Weggefährtin Cûdî Egîd (Tuğba Karakoç) ist 1995 in einer patriotischen Familie in Amed geboren. Der Geburtsort spielt eine bestimmende Rolle bei der Sozialisation eines Menschen. Die von den prächtigen Stadtmauern in Amed ausgehende Widerstandstradition hat dazu beigetragen, dass Hevala Cûdî einen revolutionären Weg in ihrem Leben einschlug. Zwei ihrer Brüder schlossen sich der Befreiungsbewegung an und auch Hevala Cûdî suchte nach einem freien Leben und wollte eine Entscheidung treffen. Sie wehrte sich gegen die Völkermordmentalität des türkischen Staates und ging 2013 mit dem Widerstandsgeist von Amed in die Berge Kurdistans. Dort gewann sie große Erfahrung und ließ in ihrem Herzen den Traum von einem freien und unabhängigen Kurdistan wachsen. Mit dieser großen Hoffnung entwickelte sie sich auf militärischer und ideologischer Ebene weiter.

Nach ihrem Kampf in den Bergen der Freiheit kam Hevala Cûdî aufgrund der Angriffe der Terrororganisation DAESH [„Islamischer Staat“] nach Rojavayê Kurdistanê. Als Militante der YPJ kämpfte sie mit dem Geist jener Zeit unerbittlich gegen die Barbarei des Jahrhunderts. Mit ihrer Haltung, ihrer Bescheidenheit und ihrer Lebensfreude nahm sie einen besonderen Platz unter ihren Weggefährt:innen ein. Sie kämpfte bewaffnet gegen die Machthabenden und die Besatzung und wurde damit zum Ausdruck der Heldentaten, die in diesem Land stattgefunden haben und weiterhin stattfinden. Mit derselben Begeisterung, die sie am ersten Tag in den Reihen der Revolution zeigte, beteiligte sie sich in vielen verschiedenen Bereichen. Sie schulterte die Last der Revolution mit einer selbstlosen und opferbereiten Haltung, um trotz aller Schwierigkeiten eine freie, demokratische und auf freien Frauen basierende Gesellschaft zu schaffen.

Hevala Cûdi ist am 11. Mai durch einen mit einer Drohne ausgeführten Luftangriff des türkischen Besatzerstaates gefallen. Der türkische Staat will mit diesen niederträchtigen Angriffen die Anführerinnen der Frauenrevolution von Rojava eliminieren. Das Niveau unserer Revolution entwickelt sich sowohl bei den Verteidigungskräften als auch in der Volksbewegung unter der Führung von Frauen. Diese Tatsache versetzt unsere Feinde wie Erdoğan in große Angst. Erdoğan und der türkische Staat mit seiner Völkermordgeschichte wollen mit diesen Angriffe ihre zerstörte psychische Verfasstheit wiederherstellen. Wir haben jedoch geschworen, die Werte, die uns die Gefallenen im Freiheitskampf als Erbe hinterlassen haben, unter allen Umständen zu verteidigen.

Unser ohne Unterlass andauernde Kampf hat unzählige mutige Frauen und Männer hervorgebracht. Hevala Cûdî war eine dieser unzähligen Heldinnen, die bis zum letzten Atemzug gegen die Mentalität des Völkermords und der Besatzung gekämpft haben.

Wir geben unseren für die Freiheit der Völker Gefallenen unser Wort, eine freie und bedeutungsvolle Zukunft zu erschaffen. Der Familie Karakoç und allen patriotischen Menschen aus unserem Volk, die sich für ihre Würde und ihre Werte einsetzen, sprechen wir unser Mitgefühl aus. Wir versprechen Rache.“