Seit Dienstag finden in dem Protestcamp von Rheinmetall Entwaffnen in der Kasseler Goetheanlage Workshops und Veranstaltungen rund um die antimilitaristische Aktionswoche statt. Das Bündnis lädt Anwohner:innen und interessierte Menschen dazu ein, sich vor Ort zu informieren und einzubringen. „Uns zu bilden und gemeinsam etwas über emanzipatorische Kämpfe hier und anderen Orten der Welt zu lernen, ist ein zentraler Baustein unserer Bündnisarbeit", betont Sprecherin Nina Kempe.
Antimilitaristisches Camp in der Kasseler Goetheanlage
Am frühen Mittwochmorgen verteilten Aktivist:innen des Bündnisses Info-Flyer an die Beschäftigten bei den Rüstungskonzernen Krauss-Maffei Wegman und Rheinmetall und beim Mercedes-Benz-Werk Kassel. „Die Arbeiter:innen zeigten sich dabei durchaus aufgeschlossen", erklärte Pressesprecherin Conni Lenert zu der Aktion: „Uns ist es wichtig, deutlich zu machen, dass sich unsere Proteste gegen die Kriegsproduktion richten, nicht gegen die Arbeiter:innen in den Werken."
„Maximal ein großes Foto von Abdullah Öcalan“
Der Aufbau des seit Monaten geplanten Camps war von behördlichen Schikanen begleitet. Unter anderem hat die Stadt Kassel in den Auflagen „unaufgefordert verfügt, dass maximal ein großes Foto von Abdullah Öcalan gezeigt werden darf (und mehrere kleine). Das hatten wir gar nicht beantragt oder beabsichtigt. Aber wir kommen dieser Bitte nach“, teilte „Rheinmetall Entwaffnen“ im Kurznachrichtendienst Twitter mit und postete ein entsprechendes Foto.
Zentraler Aktionstag am Freitag, Demonstration am Samstag
Am Freitag findet ein zentraler Aktionstag statt. Ab 10 Uhr gibt es eine Kundgebung am Struthbachweg in Kassel. In der Nähe befindet sich der Industriepark Mittelfeldt, in dem sich auch eine Produktionsstätte und Verwaltung von Rheinmetall sowie ein Panzertestring befinden. Weitere Aktionen gegen die Rüstungsindustrie in Kassel sind geplant.
Am Samstag startet um 13 Uhr eine Demonstration am Hauptbahnhof in Kassel. Die Route wird an den zentral gelegenen Produktionsstandorten von Krauss-Maffei Wegmann vorbeiführen. „Wir werden unsere internationale Solidarität, den Widerstand gegen Aufrüstung und Waffenexporte auf die Straße tragen und gegen die Militarisierung der Gesellschaft protestieren", so Gerd Sauer vom Bündnis Rheinmetall Entwaffnen. Die Demonstration endet mit einer Abschlusskundgebung auf dem Opernplatz, nahe der Kunstausstellung documenta 15.