Gülizar Taşdemir hat 27 Jahre bei der kurdischen Guerilla gekämpft. Aufgrund gesundheitlicher Probleme stellte sie 2015 einen Asylantrag in Norwegen. Der Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, dass ihr in der Türkei keine Gefahr drohe. Daraufhin stellte sie einen weiteren Asylantrag in Deutschland. Am 2. Juli wurde sie von Deutschland nach Norwegen abgeschoben. Norwegen lieferte sie am 4. Juli mit gefesselten Händen an die Türkei aus.
Seitdem gibt es keinen Kontakt mehr zu ihr. Es wird vermutet, dass sie sich in der Antiterrorabteilung der Istanbuler Polizei befindet. Gülizar Taşdemir hat ernste gesundheitliche Probleme. Wie es ihr jetzt geht und welcher Art von Folter sie ausgesetzt ist, ist unbekannt. Alle Bemühungen ihrer Angehörigen und Anwälte, etwas über ihren Verbleib zu erfahren, sind bisher ergebnislos.
Zuletzt war ihr Vater Mustafa Taşdemir in Begleitung von Anwälten gestern bei der Polizei, um erneut nachzufragen. Dort wurde ihm gesagt: „Ihr Tochter ist hier, Sie können sie nicht sehen. Sobald sie ins Gefängnis kommt, können Sie sie dort besuchen.“
Die Familie befürchtet, dass Gülizar Taşdemir in Lebensgefahr ist.