25. November in Hannover: Es reicht!
In Hannover findet neben einer Demonstration zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auch eine zweitägige Mahnwache mit Ausstellung und Workshops statt.
In Hannover findet neben einer Demonstration zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auch eine zweitägige Mahnwache mit Ausstellung und Workshops statt.
Unter dem Motto „Es reicht!“ rufen in Hannover feministische Gruppen und Einzelpersonen anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen zu einer Demonstration am 25. November auf, die um 18 Uhr am Amtsgericht Hannover beginnt und zum Ni-Una-Menos-Platz (Goseriede) führt.
Zuvor, am 23. und 24. November, findet auf dem Ni-Una-Menos-Platz eine Mahnwache statt. Neben einer Ausstellung „Was ist ein Feminizid?“ werden Workshops zu kreativen Protestformen angeboten und es wird sich mit patriarchalischer Gewalt und Rassismus und der Situation von Frauen in Krieg und Krisen und weiteren Punkten auseinandergesetzt.
In dem Aufruf, der unter anderem von der feministischen Organisation „Gemeinsam Kämpfen“, der iL, JK, dem Fem Rat und dem Autonomen Feministischem Kollektiv unterzeichnet wurde, heißt es:
Und dieses Jahr sagen wir: Es reicht!
Es reicht, dass wir in Deutschland jeden dritten Tag einen Feminizid betrauern müssen.
Es reicht, dass in der Türkei heute mehr Feminizide gezählt werden, als Tage in diesem Jahr vergangen sind – 297 an der Zahl. Es reicht, dass in Mexiko-Stadt alle zehn Minuten ein Feminizid begangen wird.
Und es reicht, dass in Deutschland alle vier Minuten patriarchale Gewalt stattfindet.
Eine Welt, in der sich nicht alle sicher fühlen können, ist nicht die Welt, die wir uns wünschen; ist nicht die Welt, die wir verdienen. Es reicht, dass queere Menschen angefeindet werden, dass staatlich Repressionen verhängt werden, dass Schwangerschaftsabbrüche nicht als medizinische Versorgung behandelt werden, dass über die Körper von Frauen, von inter* Personen, von trans* Menschen, von nicht-binären Menschen, von agender Personen und von allen unterdrückten Geschlechtern bestimmt wird – dass uns, das Leben genommen wird.
Warum sind wir nicht zu Tausenden auf der Straße, warum sind wir nicht erschüttert? Lasst uns zusammen unsere Kraft im gemeinsamen Kampf wiederfinden. Lasst uns einander kennenlernen, zusammen wütend sein, solidarisch trauern und erinnern, uns Mut zusprechen und unterstützen. Lasst uns gemeinsam einen Schritt nach vorne gehen, weil Stehenbleiben keine Option ist.
Der 25.11. ist zwar nur einmal im Jahr, aber patriarchale Gewalt passiert jeden Tag, alle vier Minuten, und wir sind alle davon betroffen. Es reicht, diesen Status quo so anzunehmen.
Wir werden zusammen laut!
Es wird vom 23.11. bis zum 24.11. eine Mahnwache auf dem Ni-Una-Menos-Platz (spanisch für „nicht eine weniger“) geben – der Platz (Goseriede) wurde inoffiziell so umbenannt, um die in Argentinien entstandene Bewegung gegen Femizide weiterzuführen.
Hier wollen wir uns bilden, austauschen, zusammen kreativ werden und auch kraftvoll erinnern. Am 25.11. läuft ab 18 Uhr eine Demo vom Amtsgericht bis zum Ni-Una-Menos-Platz (Goseriede).
Kommt zahlreich und bringt Freund*innen mit! – Schluss mit der Unsichtbarkeit und der Gewalt!
Diese Perspektiven werden dich erwarten:
Die Situation von Frauen in Krieg und Krise (Feminizid als Kriegswaffe/Krieg und Patriarchat)
Wie hängen staatliche Repressionen und Polizeigewalt mit dem Patriarchat zusammen? Feminizide – Was ist das? Warum geht mich das was an? Wie machen wir weiter? Missstände in medizinischer Versorgung von Menschen, die unter patriarchaler Gewalt leiden.
Patriarchale Gewalt und Rassismus
und viele weitere
Titelfoto: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen 2022 in Hannover © ANF