Zwangsprostitution und Drogenhandel unter staatlichem Schutz

In Amed und anderen Metropolen finden Drogenhandel und Zwangsprostitution unter staatlichem Schutz statt. Gegen den kurdischen Freiheitskampf wurden Zwangsprostitution und Drogenhandel immer wieder als Strategie der Aufstandsbekämpfung eingesetzt.

In Amed werden unter den Augen dies türkischen Staates Drogen verkauft und Zwangsprostitution betrieben. Im Viertel Huzurevleri im Kreis Kayapınar befinden sich 400 Bordelle. In den Vierteln Ali Paşa, Iskender Paşa, Azizoğlu und Ismet Paşa sind Drogenhandel und Zwangsprostitution mittlerweile der „Normalzustand.“

Zwangsprostitution vor der Polizeidirektion

Obwohl in dem Viertel permanent Spezialeinheiten der Polizei unterwegs sind, wird nichts unternommen, um Drogenhandel und Zwangsprostitution zu unterbinden. Das Hotel Şenol, direkt gegenüber der Polizeidirektion in der Gaziler-Straße in Sûr, wird als Bordell genutzt. Die Beschwerden der Händler in der Straße werden von der Polizei nicht beachtet. Das Iskender-Paşa-Viertel ist voll mit Drogenhändlern, die ihre Waren mittlerweile offen anbieten.

In den anderen Bezirken von Amed ist es nicht besser. Im Huzurveleri-Viertel in Kayapınar befinden sich 400 Bordelle. Trotz Anzeigen aus der Nachbarschaft passiert nichts. Im Viertel Ofis in Yenişehir werden Apartments tageweise zur Prostitution vermietet. Diese Wohnungen stehen unter der Kontrolle der Polizei. Auch in Bağlar und Ergani haben Prostitution und Drogenhandel insbesondere in den letzten Jahren zugenommen.

Dealer fürchteten die Jugend der Bewegung

Eine Frau aus dem Viertel sagt: „In den vergangenen drei Jahren ist es hier immer schlimmer geworden. Hier ist alles voll mit Leuten, die an den Straßenecken Haschisch verkaufen. Die Polizei ist hier fast jeden Abend hier unterwegs. Sie unterhalten sich mit den Drogenhändlern. Diese Leute hatten früher wenigstens Angst vor der Partei und ihrer Jugend. Jetzt gibt es diese Jugendlichen hier nicht mehr und mit der Polizei haben sie keine Probleme.“

Im Café Hayal gibt es alles

Auch in Kayapınar verbreiten sich der Drogenhandel und die Zwangsprostitution immer weiter. In einer Straße mit Luxusläden befindet sich das „Café Hayal“, dort wird Prostitution und Drogenhandel betrieben. Ein Anwohner berichtet, dass die Sexarbeiterinnen vor diesem Laden ständiger Männergewalt ausgesetzt sind: „Es gibt Schlägereien und Verletzte. Ich habe auch gesehen, wie in dem Laden Drogen verkauft worden sind“, sagt er.

Die Situation im Viertel Huzurevleri ist die gleiche. Ein Ladenbetreiber sagt: „Wir wissen, dass es hier im Viertel allein 400 Bordelle gibt. Wir sind zur Polizei gegangen und haben dies angezeigt. In diesen Häusern wird Prostitution betrieben und es werden Drogen verkauft und konsumiert. Die Polizei fährt hier mit ihren offiziellen Dienstfahrzeugen herum und benimmt sich, als wäre sie mit der Situation hochzufrieden.“

Das hätten sie früher nicht gewagt

Ein altes Ehepaar aus dem Viertel Kaynartepe in Bağlar sagt: „Nachdem der Stadtteilrat der Partei geschlossen worden ist, hat der Drogenkonsum zugenommen. Wir haben jahrelang in diesem Viertel gelebt. Dann wurde der Stadtteilrat geschlossen und diese Probleme nahmen zu. Früher hätten diese Leute sich vor der Jugend der Partei gefürchtet und es nicht gewagt. Aber die Jugendlichen sind entweder inhaftiert oder umgebracht worden. Jetzt sind hier überall Dealer und sie versuchen auch die Jugendlichen aus dem Viertel zu welchen zu machen.“

16-Jährige zur Prostitution gezwungen

Einer der Landkreise von Amed ist Ergani. In Ergani finden Drogenhandel und Prostitution auf höchstem Niveau statt. Insbesondere geflüchtete Frauen werden in die Klubs gebracht und zur Prostitution gezwungen. Es handelt sich vor allem um Frauen und Mädchen, die ihre Familien im Syrienkrieg verloren haben. Sie werden zunächst in Amed in Nachtklubs wie Maşiri und Yakamoz ausgebeutet und dann nach Ergani gebracht. 150 Meter von diesen Klubs entfernt sind ein Kontrollpunkt der Polizei und eine Kaserne. Die betroffenen Frauen sind durchschnittlich zwischen 16 und 30 Jahre alt.