„Wir haben den Platz, und wir können mehr“

40 Gruppen und Organisationen haben einen offenen Brief der Gruppe Solinet Hannover unterschrieben und fordern die sofortige Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland sowie die Aufnahme der Menschen in Deutschland.

40 Gruppen und Organisationen haben einen offenen Brief der Gruppe Solinet Hannover unterschrieben. In dem Brief an Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, den Oberbürgermeister der Stadt Hannover, Belit Onay, und an Landtags- und Stadtratsfraktionen fordern die Unterzeichnenden die sofortige Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland sowie die Aufnahme der Menschen in Deutschland.

„Selbstverständlich ist es ein wichtiges Zeichen, dass sich die Landesregierung für die Aufnahme der 58 Kinder aus Griechenland stark gemacht hat. Aber letztlich ist dies angesichts der über 40.000 Geflüchteten, die in den Elendslagern auf den griechischen Inseln leben müssen, lediglich eine humanitäre Geste, die nur notdürftig die immer grausamere Politik der EU gegenüber Schutzsuchenden Menschen bemänteln kann“, kritisiert Sigmar Walbrecht von Solinet Hannover.

Um die Menschen zügig aus den Lagern zu holen, könnten Flugzeuge gechartert werden, sind die Unterzeichner*innen überzeugt. „Wenn hunderttausende Tourist*innen zurück geholt werden können, warum sollte man dann nicht auch einige Tausend Schutz suchende Menschen hierher in Sicherheit bringen können? Warum nicht ein paar Flugzeuge chartern und sie direkt aus Griechenland abholen?“, fragt Sigmar Walbrecht.

Ungenutzten Wohnraum für durch das Corona-Virus bedrohte Menschen nutzen

Auch die Menschen in Hannover und Niedersachsen, die nun durch das Corona-Virus besonders gefährdet sind, sollten nicht vergessen werden, wird im offenen Brief angemahnt. Daher erwarten die unterzeichnenden Organisationen und Initiativen von der Stadt Hannover und der Landesregierung, dass leerstehende Hotels, Jugendherbergen und ungenutzter Wohnraum in Niedersachsen Menschen, die besonders durch das Corona-Virus bedroht sind, wie Geflüchtete, wohnungslose Menschen und Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, zur Verfügung gestellt werden.

„Wir haben den Platz, und wir können mehr“, stellen daher die Unterzeichner*innen abschließend fest.