„Wir feiern die kurdische Freiheitsbewegung - United in Resistance! Bijî berxwedana tevgera azadiya kurdan!“ - Unter diesem Motto findet am 4. April eine internationalistische Demonstration in Berlin statt. Auftakt ist um 17 Uhr auf dem Boxhagener Platz. Die Antifaschistische Koordination 36 ruft zur Teilnahme auf:
„Nicht erst seit dem unermüdlichen Widerstand in Kobanê gegen den IS, gibt es eine starke Verbindung zwischen der kurdischen Freiheitsbewegung und unseren Kämpfen hier. Schon lange wird diese besonders sichtbar, wenn Freund*innen von uns sich auf den Weg machen und in die befreiten Gebiete Kurdistans gehen, um dort zu lernen, sich zu bilden, solidarisch Seite an Seite gegen den Faschismus zu kämpfen, aber auch die Ideologie und Praxis der kurdischen Freiheitsbewegung besser kennen zu lernen und ein tieferes Verständnis dafür zu entwickeln, was das mit den eigenen Kämpfen hier vor Ort zu tun hat.
Hoffnungsträger für so viele Kämpfende auf dieser Welt
Die Guerilla in den Bergen Kurdistans begreift sich seit Beginn als eine internationalistische Bewegung. In den frühen 90ern haben sich einige Freund*innen auf den Weg gemacht in die freien Berge Kurdistans. Die bekanntesten unter ihnen sind Andrea Wolf, Uta Schneiderbanger und Anja Flach. Sie entschieden sich entweder dort zu bleiben oder bis heute Seite an Seite mit der kurdischen Freiheitsbewegung überall auf der Welt für eine befreite Gesellschaft zu kämpfen.
Auf diesem Weg sind viele gefallen und haben uns damit das Vermächtnis hinterlassen, ihre Wege fortzusetzen, sie als Inspiration zu sehen und die Kraft zu sein, die uns zeigt, dass es immer eine widerständige Geschichte vor uns gab und nach uns geben wird. Auch in den 2000ern hat dieser Austausch, diese Verbindung nie aufgehört. Besonders seit 2015, seit den Kämpfen um Kobanê, haben sich wieder vermehrt Internationalist*innen auf den Weg gemacht und wollten bei der Entstehung, Verteidigung und Entwicklung von Rojava als internationalistisches-revolutionäres Projekt teil haben.
Was uns die kurdische Befreiungsbewegung immer und immer wieder lehrt, ist dass wir hier in den Metropolen, den kapitalistischen Zentren oder wie es u.a. Andrea Wolf formulierte ,dem Herzen der Bestie' den Kampf gegen das hegemoniale System aufnehmen müssen. Dass wir weltweit gegen dieses System eine Verbindung zwischen den Unterdrückten und Kämpfenden aufbauen sollten. Das bedeutet für uns, unsere Kämpfe hier zu führen, diese zu verbinden und in ihnen zu erkennen, dass wir alle gegen das System von Staat und Kapital kämpfen und darin verbunden sind.
Auch wenn sich in unseren Vorstellungen von einer freien Gesellschaft und Revolution sicherlich einige Unterschiede auftun, gewinnen wir doch an Stärke, Inspiration und Bedeutung, wenn wir uns miteinander solidarisieren und aufeinander beziehen, voneinander lernen und eine gemeinsame Praxis entwickeln. Aus diesem Grund findet am 4. April, dem Geburtstag von Abdullah Öcalan, eine internationalistische Demo vom Südkiez zu den umkämpften (Haus-)Projekten im Friedrichshainer Nordkiez statt.
Die Rolle von Abdullah Öcalan
Öcalan spielt eine wesentliche Rolle für die kurdische Freiheitsbewegung, für ihre Entstehung, aber auch dafür, den Glauben nicht zu verlieren, und die Entwicklung einer Ideologie, die so vielen die Kraft gibt, nicht aufzugeben, eine befreite Gesellschaft im Hier und Jetzt zu erkämpfen, zu verteidigen und zu leben. Seinen Geburtstag wollen wir als Anlass nehmen, um uns unseren Kämpfen gegenüber solidarisch zu zeigen und Kraft zu schöpfen für die kommende Zeit, die viele Angriffe auf unsere Strukturen erwarten lässt.
Wir als Internationalist*innen rufen dazu auf, an diesem Tag Seite an Seite mit unseren kurdischen Freund*innen die kurdische Befreiungsbewegung zu feiern, aufzuzeigen, was sie für uns bedeutet, zu was sie uns inspiriert, oder einfach zu zeigen, dass wir solidarisch mit ihnen stehen! Wir rufen euch dazu auf, euch an der Demo zu beteiligen. Macht deutlich, was Internationalismus für einen Wert besitzt und wieso unsere Kämpfe verbunden sind, egal an welchem Ort der Welt sie stattfinden. Bringt gerne Transparente und Fahnen mit und lasst uns mit Kraft und Entschlossenheit auf die Straße gehen! Macht deutlich, was Internationalismus für einen Wert besitzt und wieso unsere Kämpfe verbunden sind, egal an welchem Ort der Welt sie stattfinden. Bringt gerne Transparente und Fahnen mit und lasst uns mit Kraft und Entschlossenheit auf die Straße gehen!“