Wien: RiseUp4Rojava und YXK/JXK kündigen Bildungsoffensive an

Die Kampagne RiseUp4Rojava und der Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK/JXK) kündigen für die nächsten Monate in Wien verschiedene Bildungen an.

RiseUp4Rojava Wien und YXK/JXK kündigen für die nächsten Wochen eine Bildungsoffensive an. In Zeiten in denen die türkische Nato-Armee Südkurdistan und Rojava wieder verstärkt angreife, sei „Protest wichtig, er erreicht die Menschen in Kurdistan und zeugt von Widerstand und Solidarität", erklärt eine Sprecherin von RiseUp4Rojava Wien. Doch der Protest werde erst dann zur „systemsprengenden Kraft", wenn lokale Kämpfe und die Verteidigung Kurdistans zusammenführt würden.

RiseUp und YXK/JXK erklären:

„Die Analysen lokaler Auseinandersetzungen der letzten Monate ähneln sich oft. Sie zeugen von Frust und Ohnmacht: Lokale linke und demokratische Kräfte hätten es nicht geschafft, während der Corona-Pandemie auf drängende gesellschaftspolitische Fragen Antworten zu finden.

Wir sind anderer Meinung: Unsere Perspektiven mögen in der Pandemie nicht die sichtbarsten gewesen sein. Aber das heißt nicht, dass nichts passiert ist. Über die letzten Jahre hat sich eine beeindruckende feministische Vernetzung aufgebaut, die keinen Feminizid mehr unbeantwortet lässt; in der Donaustadt haben Menschen über Monate hinweg Baustellen besetzt, um die Errichtung zerstörerischer Straßen zu verhindern; und auch Kämpfe am Arbeitsplatz und um öffentlichen Raum nehmen wieder Fahrt auf.

Beständige Arbeit hin zu einer alternativen Gesellschaft

Dass diese Bewegungen und Zusammenschlüsse die Welt nicht aus sich selbst heraus auf den Kopf stellen können, wenn diese mal aus den Fugen gerät, sollte jedoch klar sein. Was erwarten wir? Die tief verankerten Pfeiler einer patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaft mit einem Wimpernschlag aus dem Gleichgewicht zu bringen? Das braucht Zeit und beständige Arbeit – Arbeit, die auf Vernetzung und Organisierung beruht und darauf, dass wir wissen was wir tun.

Als Kampagne RiseUp4Rojava beschäftigen wir uns mit der Revolution in Nord- und Ostsyrien, die diesen Juli ihren zehnten Jahrestag feiert. Diese Revolution vollzog sich 2012 im Kontext des syrischen Bürgerkriegs, entstand aber keineswegs aus dem Nichts. Bereits seit den frühen 1990er-Jahren wurde in Teilen Kurdistans auf eine Gesellschaft hingearbeitet, die sich nach den Prinzipien der Frauen*befreiung, Ökologie und radikaler Demokratie selbst organisiert.

Wir wollen von dieser Organisierung lernen. Nicht, weil wir glauben, dass sie in selber Weise auf unsere Lage vor Ort anwendbar ist, sondern, indem wir sie in Austausch mit dem bringen, was hier schon geht!

Vernetzt und gestärkt in die Zukunft gehen

Deswegen rufen wir als RiseUp4Rojava Wien gemeinsam mit dem Verband der Studierenden aus Kurdistan JXK/YXK eine Bildungsoffensive aus. In einer Reihe an Veranstaltungen schaffen wir Austausch zwischen Aktivist*innen der kurdischen Bewegung und linker, demokatisch-selbstorganisierter Kräfte in Wien. Unser gemeinsames Ziel ist, gestärkt und vernetzt in die Zukunft zu gehen, um auf Krisen schlagkräftig zu antworten und Strategien der aktiven Gestaltung eine demokratische Gesellschaft zu entwickeln.

Als Abschluss der Bildungsoffensive laden wir Mitte Juli zu Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubiläum der Revolution in Rojava. Dazu werden wir uns den öffentlichen Raum nehmen und kämpferisch und solidarisch auf die Straße gehen!"

Termine:
• 29. April: „Basisorganisierung in Wien und Ansätze der kurdischen Bewegung", 19:00 Uhr in Feykom, Jurekgasse 26, 1150 Wien
• 22. bis 29. Mai: „Feminismus, Klima und Demokratie: Das Beispiel Rojava“, im Rahmen des Klimacamps, genauer Ort und Zeit folgen
• Mai/Juni: „Jineoloji” mit dem Verband Studierender aus Kurdistan
• Juni: „Feministische Selbstorganisierung als Selbstverteidung“, Details folgen
• Mitte Juli: Demo und Feier zum 10-jähriges Jubiläum der Revolution in Rojava, Details folgen